Im Dezember 1970 gründeten Ausbildungsfirmen im Linthgebiet das «Schulungszentrum Linthgebiet». Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte keine Gedenkfeier inszeniert werden. Die heutigen 70 Mitgliedfirmen wurden jedoch mit einer Kursvergünstigung beschenkt.
Der Vorstand
Der Vorstand von Bildung Linth, so der heutige Name, wird geleitet von Lars Kaufmann, Werner Roggenkemper, Carmen Kluser, Marlen Morf und Gisela Wasem und konnte erweitert werden durch die Neuwahl von Luca Camele, Verkaufsleiter der Generali, Rapperswil.
Ordentliche Mitgliederversammlung 2021
An der ordentlichen Mitgliederversammlung 2021 in Eschenbach führte Lars Kaufmann von der W+L Partner AG, Jona zügig durch die Traktanden. Coronabedingt mussten einige Kurse abgesagt werden. Das hatte grosse Auswirkungen auf die Finanzen, wie Werner Roggenkemper als Kassier belegen konnte. Carmen Kuster (BWZ-Rapperswil) als Kursorganisatorin bedauerte die Absagen der Weiterbildungskurse, legte aber gleich ein neues Bildungsprogramm vor. Angeboten werden u.a Kommunikation am Telefon, Protokollieren leicht gemacht, Business-Knigge-Workshop und «Gsundbliibe».
Leitbild für Berufsbildung 2030
Werner Roggenkemper hielt ein Referat über das bevorstehende Berufsbild ab 2030. Es sichert den Wohlstand der Schweiz, ist attraktiv, zeigt Wege auf, steht allen offen und überzeugt national und international. Die neue Berufsbildung wird vom Arbeitsmarkt und der Gesellschaft geprägt. Megatrends wie Digitalisierung, steigende berufliche Mobilität oder demografischer Wandel stellen neue Anforderungen an Fachkräfte, Ausbildner und Unternehmen. Das System der Berufsbildung 2030 beinhaltet u.a. Grundausbildung, Berufsmaturität, höhere Berufsbildung und berufliche Weiterbildung. Die neue Berufsbildung wird zu einem Erfolgsmodell und muss fit sein für die Herausforderungen der Zukunft.
Fachwissen, Kompetenz und noch mehr
Was bedeutet das für die Ausbildung der Lernenden? Gutes Fachwissen, Methodenkompetenz, Wissen und Handeln, Kooperation, Individualisierung usw. müssen vermittelt werden. Dazu kommt kritisches Denken, Kreativität, Komplexität und Kooperation.
Nur noch Ausbildungsmodelle
Zukünftig besteht die Ausbildung nur noch aus Ausbildungsmodellen. Ab 2030 heisst es für Ausbildungsfirmen: Individualisierung und Eigenaktivität, Begleitung der Lernenden im Lernprozess (Lerncoach), Lernen in Gruppen und alleine als Selbstorganisator. In den Berufsschulen müssen grössere Anpassungen vorgenommen werden. Vorgesehen sind offenes Lernen, Computerzonen, fokussierte Lehrbetriebe, Gruppenbereiche, Lehrarbeiten und Freibereiche.
Roggenkemper konnte bereits Ausbildungsorte in Deutschland zeigen, die alle die Ausbildungsvorstellungen bereits anwenden.
Klare Zuordnung
Das Leitbild «Berufsbildung 2030» zeigt wohin die Reise gehen soll. Der Referent skizzierte ein Idealbild der Realität. Bund, Kanton und Ausbildungsfirmen tragen gemeinsam die Verantwortung für die Berufsbildung. Das bedingt eine klare Zuordnung von Aufgaben, Verantwortung und Finanzen.
Die wichtigste Frage bleibt aber noch offen: «Machen die Jugend und der Ausbildungsbetrieb mit?»