Die ewige Diskussion über die Ladenöffnungszeiten im Kanton St.Gallen ist noch immer nicht beendet. In den letzten 25 Jahren scheiterten schon dreimal die Abstimmungen über längere Öffnungszeiten an der Urne. Das Volkswirtschaftsdepartement bereitet dennoch aktuell einen Projektauftrag zuhanden der Regierung vor.
Einsatz von Stapi Stöckling
Zum diesem erneuten Versuch kam es, da der Kantonsrat der Februarsession der beiden Fraktionen FDP und SVP gutgeheissen hat – für diese hat sich auch Stadtpräsident Martin Stöckling eingesetzt, wie die Linth-Zeitung berichtet. Er weist darauf hin, dass es gerade eben auch in Rapperswil-Jona einen Mix aus unterschiedlichen Gesetzgebungen gebe, was unbefriedigend sei. So zum Beispiel bei den vis-à-vis liegenden Läden Coop und Migros, wo es sogar zu Rechtsstreitigkeiten kam – so etwas will Stöckling in Zukunft vermeiden und er will die Chancengleichheit im Markt wahren.
Widerstand der Geschäftsinhaber
Die Motion trifft jedoch nicht überall auf Zustimmung. Vor Kurzem führte die Gruppe Handel des kantonalen Gewerbeverbandes eine Delegiertenversammlung durch, an welcher gemäss Linth-Zeitung über 190 Detailhändler (80% der Anwesenden) die liberalen Ladenöffnungszeiten ablehnten.
Unterschiedliche Meinungen im Linthgebiet
Auch in der Region tönt es nicht von überall gleich wie in der Rosenstadt. SP-Kantonsrat und Gommiswaldner Gemeindepräsident Peter Hüppi ist gegen die Motion, da er überzeugt sei, dass mit längeren Ladenöffnungszeiten nicht mehr verkauft werden könne, sondern nur über eine längere Zeit. Er glaube kaum, dass die Gommiswaldner Bevölkerung spät am Abend noch ein Brot kaufen müsse, doch das Verkaufspersonal müsse dann trotzdem noch präsent sein.
Erhöhung der Präsenzzeit
Auch der Eschenbacher Gemeindepräsident Cornel Aerne ist derselben Meinung und argumentiert, dass liberale Öffnungszeiten eine Erhöhung der Präsenzzeiten für das Verkaufspersonal ergeben würden, aber den Umsatz wohl nicht im gleichen Masse steigern würden.
«Verlängerung ist kein Muss»
Der Schänner Gemeindepräsident Herbert Küng und der Uzner Gewerbepräsident Mario Grob sehen es jedoch anders. Eine Liberalisierung heisse nämlich nicht, dass jedes Ladengeschäft automatisch längere Öffnungszeiten einführen muss. Wenn die Geschäfte merken, dass es nichts bringt, länger zu öffnen, dann müssen sie dies auch nicht.
Ob das Anliegen nun zum vierten Mal vors Volk kommt, wird sich noch herausstellen.