Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Kanton
27.07.2021

Welcher Kanton hat die sympathischsten Bewohner?

Bei der Studie, wie sympathisch die Kantone empfunden werden, liegt St. Gallen im Mittelfeld.
Bei der Studie, wie sympathisch die Kantone empfunden werden, liegt St. Gallen im Mittelfeld. Bild: collage/mik/pixabay
Eine Nation, 26 Kantone: Schweiz ist nicht gleich Schweiz. Mit einer Studie hat «moneyland.ch» herausgefunden, wie sympathisch die Schweiz die Bewohner verschiedener Kantone findet.

Der sympathischste Kanton der Schweiz ist das Tessin. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von «moneyland.ch», in der 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz angaben, wie sympathisch sie die Bewohner verschiedener Kantone finden. Die Befragten gaben dem südlichsten Kanton der Schweiz im Schnitt 7.4 von 10 Sympathiepunkten. Gleich darauf folgt Graubünden mit 7.3 Punkten. Somit sind zwei Kantone auf den Spitzenplätzen, die insbesondere für Deutschschweizer beliebte Feriendestinationen sind. 

Durchschnitt für St. Gallen: 6.5

Die durchschnittliche Bewertung St.Gallens entspricht dem Schweizer Schnitt: 6.5 Punkte. Die meisten Sympathiepunkte erhalten die St.Galler von den Nachbarkantonen Thurgau (6.9 Punkte) sowie Graubünden und Schwyz (je 6.7 Punkte). Zug gibt St.Gallen ebenfalls 6.7 Punkte. Schlechtere Bewertungenkommen aus dem Jura (5.7 Punkte) sowie Neuenburg (5.9 Punkte).

Jüngere Menschen bevorzugen Bündner und Luzerner

Der südlichste Kanton der Schweiz schneidet besonders bei den älteren Befragten gut ab: Im Schnitt erhält das Tessin von 50- bis 74-Jährigen 7.8 von 10 Punkten. Bei den Personen im Alter von 26 bis 49 sind es 7.3 Punkte. Für beide Altersgruppen sind die Tessiner damit die sympathischsten Einwohner der Schweiz. Anders ist es bei den jüngeren Umfrageteilnehmern: Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren geben den Tessinern lediglich 6.7 Punkte. Bei dieser Altersgruppe schneiden Graubünden und Luzern mit je 6.9 Punkten im Schnitt gar leicht besser ab als das Tessin.

Der unsympathischste Kanton

Am schlechtesten bewertet die Schweiz den Kanton Genf. Er kommt im Schnitt auf lediglich 5.8 Punkte. Die Genferinnen und Genfer sind die einzigen, die im Schnitt weniger als 6 Punkte erhalten. In den Augen der Aargauer, Freiburger, Luzerner, Solothurner, Thurgauer und Walliser sind Genferinnen und Genfer am unsympathischsten. Aber nicht einmal die Genferinnen und Genfer selbst geben sich die besten Noten, sondern bevorzugen ebenfalls andere Kantone: Neuenburg, Tessin und Wallis kommen in Genf besser an als der eigene Wohnkanton. Damit erhält Genf nicht nur die niedrigste landesweite Punktzahl, sondern auch die schlechteste Selbstbewertung.

«Das ist speziell, denn schweizweit finden die meisten Befragten die Bewohnerinnen und Bewohner des eigenen Kantons jeweils am sympathischsten», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer des Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch. Das könnte damit zusammenhängen, dass in Genf viele Zugezogene wohnen, die die Genfer Bevölkerung weniger sympathisch finden als in anderen Kantonen.

Junge Menschen finden die Schweiz weniger sympathisch

Die Umfrage zeigt auch, dass Schweizer je nach Wohnkanton und Alter mehr oder weniger positiv auf den Rest der Schweiz blicken. Am grosszügigsten sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Zug, die im Schnitt jedem Kanton rund 7.5 Punkte geben. Schlecht kommt die Schweiz hingegen in den Kantonen Jura und Neuenburg weg: Sie sind die einzigen, die im Schnitt nur 6 Punkte pro Kanton vergeben.

Besonders knausrig mit Sympathiepunkten ist zudem die jüngste Generation: 18- bis 25-Jährige geben im Schnitt 5.9 Punkte pro Kanton. Etwas mehr sind es mit 6.3 Punkten bei den Befragten zwischen 26 und 49 Jahren. Und die ältesten Umfrageteilnehmer bewerten die Schweizer Kantone im Schnitt gar mit 6.9 Punkten. Damit zeigt sich auch bei der Sympathie von Kantonen, dass jüngere Menschen dazu neigen, schlechtere Noten zu verteilen – so ist es etwa auch bei Handy-Abos und Kreditkarten.

Schlechte Noten über den Röstigraben

Personen, die in deutschsprachigen Kantonen leben, bewerten die französischsprachigen Kantone jeweils etwas schlechter – das Umgekehrte gilt für die Einwohner der französischsprachigen Schweiz. Deutschsprachige Kantone bewerten die französischsprachigen im Schnitt rund 0.6 Punkte schlechter. Westschweizer aus den französischsprachigen Kantonen geben den deutschsprachigen jeweils einen halben Punkt weniger. Im Schnitt verteilen aber beide Sprachräume fast genau gleich viele Punkte pro Kanton (6.5 Punkte).

Zudem gibt die Westschweiz dem Tessin die höchste Punktzahl, während der Kanton in der Deutschschweiz nur auf Platz zwei landet – hinter Graubünden. Trotz des Röstigrabens sind sich allerdings sowohl die deutschsprachigen als auch die französischsprachigen Kantone einig: Genf, der unsympathischste Kanton, bekommt im Schnitt nur 5.8 Punkte von beiden Seiten. Auch Zürich erhält durchschnittlich 6.3 Punkte, egal aus welcher Sprachregion. Auffallend ist auch, dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Nachbarkantonen häufig als überdurchschnittlich sympathisch eingeschätzt werden.

Linth24/ pd