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Kanton
17.03.2020
17.05.2020 22:46 Uhr

«Es ist der Beginn der Welle»

Daniel Koch, Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit.
Daniel Koch, Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit. Bild: Linth24 / Web /freie Nutzung
Alle wichtigen Informationen zum Coronavirus und neuste Informationen des Bundes inklusiv Video der Pressekonferenz von heute 17. März.

+ Aktuelle Situation Schweiz +

Meldungen:     2650 positiv getestete Personen
Bestätigt:        2269
 Personen
Anzahl Tote:    19 Personen

 

17. März 2020: Der Bund informiert erneut über die aktuelle Lage. Das sind die wichtigsten Informationen:

 

  • Laut Daniel Koch vom BAG ist die Anzahl der Infizierten rasant gestiegen. Die genauen Zahlen können deshalb nicht genau bestimmt werden, da man mit den Zählungen nicht nachkommt. Eine Woche lang werden die Infektionen mindestens noch ansteigen. 
  • Wenn die Zahlen weiter so steigen, seien die Spitäler überfordert. Koch sagt: «Es ist der Beginn der Welle». Er appelliert erneut an das Verhalten der Bevölkerung.
  • Weiter sagt Koch, dass wir uns bereits im Ernstfall befinden.
  • Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch sagt, dass die Massnahmen, die der Bundesrat beschlossen hat, einschneidend für die inländische Wirtschaft und auch für den Export. Es werde zurzeit geprüft, ob die Kurzarbeit auch für Temporärarbeiter oder für befristete Arbeitsverhältnisse zur Anwendung kommen könne.
  • Raynold Droz, Brigadier der Schweizer Armee, sagte, dass die Mobilisierung der Armee wahrscheinlich bis Ende Juni gehen. Es werde nun stufenweise auf maximal 8000 Mann aufgebaut.
  • Daniel Koch: «Wir haben in der Schweiz 800 Intensivplätze und können noch 400 zusätzliche schaffen. Das Problem ist das Personal, denn dort können wir die Zahlen nicht einfach steigern.» 
  • Hans-Peter Lenz vom EDA übernimmt. Alle Schweizer seien aufgefordert, in die Schweiz zurückzukehren. Mehrere 100 Schweizer sitzen in Marokko fest, das EDA stehe in engem Kontakt mit den Behörden, um ihre Rückkehr zu erleichtern.
  • Ob es in Supermärkten zu Beschränkungen der Anzahl Kunden käme, würde man anschauen. 

Der Bundesrat beschliesst die «Ausserordentliche Lage». Ab heute sind öffentliche und private Veranstaltungen verboten. Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis am 19. April geschlossen. 

Das bleibt offen:

  • Die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Waren des täglichen Gebrauchs sei sichergestellt, so Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an der heutigen Medienkonferenz. Es sind genügend Vorräte angelegt.
  • Gewerbliche Betriebe bleiben offen. Denn im Gewerbe und auf dem Bau sei es absolut möglich, die Hygienemassnahmen einzuhalten.
  • Auch Werkstätten für Transportmittel können geöffnet bleiben.
  • Spitäler, Kliniken und Arztpraxen bleiben geöffnet, müssen aber auf nicht dringend angezeigte medizinische Eingriffe und Therapien verzichten. Besonders gefährdete Personen erledigen ihre Arbeit zu Hause. Ist dies nicht möglich, werden sie vom Arbeitgeber beurlaubt. Ihren Lohn erhalten sie weiterhin.
  • Gottesdienste sind Veranstaltungen und verboten. Die Kirchen bleiben aber offen. Beerdigungen im kleinen Kreis sind immer noch zulässig.
  • Der öffentlicher Verkehr bleibt akiv. Ab Donnrestag gibt es allerdings einen neuen Fahrplan. Die Schweizer Transportunternehmen werden das Angebot stark runterfahren. Die Fernverkehrszüge fahren generell im Stunden- statt Halbstundentakt, grenzüberschreitender Verkehr wird stark eingeschränkt.

8000 Armeeangehörige stehen bereit
Für die Krise stehen 8000 Armeeangehörige bereit. Der Bundesrat hat zudem entschieden, ab Mitternacht auch die Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich zu kontrollieren. Bereits am Freitag hatte er Schengen-Grenzkontrollen für Reisende aus Italien eingeführt. Die Einreise aus den vier grossen Nachbarländern ist nur noch Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, Personen mit einer Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz sowie Berufspendlern erlaubt.

16. März 2020: Ab heute morgen um 8 Uhr macht Deutschland die Grenzen zur Schweiz, Frankreich und Österreich zu. Mit ein paar Ausnahmen. Der Warenverkehr soll aber weiterhin gesichert bleiben. Deutsche Staatsangehörige dürfen nach wie vor in ihr Land einreisen, und auch Pendler können die Grenzen weiterhin passieren. Da St.Gallen ein Grenzkanton ist, trifft diese Entscheidung viele im Kanton.

Linth24