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Region
10.03.2020
17.05.2020 22:46 Uhr

Corona-Krise: Ausverkauf der Vernunft

Im CCAligro Rapperswil-Jona sind Konservendosen jeglicher Grösse ausverkauft.
Im CCAligro Rapperswil-Jona sind Konservendosen jeglicher Grösse ausverkauft. Bild: zvg
Ein Bild, das viele in der Schweiz so noch nie gesehen haben: leere Gestelle oder Lücken in den Läden. So auch im Linthgebiet. Macht das Sinn?

„Wem die Stunde schlägt“ - so heisst das gleichnamige Buch von Ernest Hemingway, in dem es um die ideologische Auseinandersetzung verschiedener Parteien geht. Wenn man die leeren Gestelle bei Detailhändlern und Grossverteilern sieht, könnte man meinen, dass auch hier das letzte Stündlein am Schlagen ist. Beim Corona-Virus liegt die Auseinandersetzung bei uns irgendwo zwischen Apokalypse und Gleichgültigkeit.

Nach dem ersten Run auf Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs sollte man denken, dass sich die Lage etwas beruhigt hat. Ein Augenschein in verschiedenen Geschäften der Region zeigt ein durchzogenes Bild. Ein Teil der Läden hat sich dem Ansturm bereits logistisch angepasst, trotzdem sieht man überall noch die Auswirkungen von Panikkäufen. Gestelle und Lager zu füllen wird noch eine Weile dauern, nicht zuletzt deshalb, weil kaum aufgefüllt, vieles wieder leergekauft wird.

  • In der Migros Rapperswil klaffen überall Lücken bei den Konserven-Dosen.
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  • WC-Papier im CCAligro in Rapperswil-Jona ausverkauft. Private und Gewerbe können dort einkaufen.
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  • Im "Denner" in Rapperswil ist das Mehl ausverkauft.
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  • Reis und Teigwaren im CCALigro in Rapperswil-Jona teilweise ausverkauft.
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„Wem die Stunde schlägt“ ist ein Zitat des Dichters John Donne und bezieht sich auf die Verantwortung, die jeder Einzelne in der Gemeinschaft trägt. Genau diese Verantwortung sollten sich viele von uns wieder vor Augen halten. Wir müssen mehr als nur auf uns selbst achten. Es ist wichtig, daran zu denken, dass es nicht nur um die eigene Person oder Familie geht, sondern um die Gesellschaft als Ganzes. Individualität wird zwar gross geschrieben, aber wenn es zu einer Katastrophe kommt, müssen wir zusammenarbeiten. Das bedeutet, mit den Behörden kooperieren, Ressourcen teilen und sich nicht unnötig selbst isolieren.

Aufmerksamkeit statt Panikmache

Wir leben weder in einem Krisen-, noch in einem Kriegsgebiet, sondern in einem Alltag, in dem Präsenz und Aufmerksamkeit wichtiger sein müssen als Angst und Panikmache.

Bleiben Sie deshalb beim Einkaufen vernünftig und verantwortungsvoll. Und sollte wider Erwarten der schlimmste Fall doch eintreten, kann man auch online einkaufen und sich die Sachen nach Hause liefern lassen.

Markus Arnitz, Linth24