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Kultur
20.05.2021

Kunst und Kultur per Live-Stream erleben

Innerhalb von einer Stunde zeichnet Jonas S. Figi 20 Hundeskizzen – Zuschauer dürfen dies nun live miterleben.
Innerhalb von einer Stunde zeichnet Jonas S. Figi 20 Hundeskizzen – Zuschauer dürfen dies nun live miterleben. Bild: Alte Fabrik
Die Gebert Stiftung für Kultur freut sich in den Frühlingsmonaten mit dem FABRIK*STREAM das lokale Kulturschaffen aufblühen zu lassen und Zuschauern präsentieren zu dürfen.

Es ist beeindruckend Jonis Figi über die Schultern zu schauen und mitzuverfolgen, wie er in 60 Minuten 20 Hundesujets skizziert. Für einmal lässt sich das Entstehen von Bildern live mitverfolgen. Normalerweise nehmen Kunstfreunde die an der Wand hängenden Werke als abgeschlossene Werke wahr. Im FABRIK*STREAM mit Jonis Figi kann für einmal das allmähliche Entstehen mitverfolgt werden.

Auf der Suche nach einem geeigneten Sujet entschied sich der junge Künstler für Hunde. Diese begleiten ihn immer wieder in seinen Träumen. So entschloss er sich, innerhalb von sechzig Minuten zwanzig A2 Blätter mit Hundeskizzen zu füllen. Beim Ansetzen der Ölpastellkreide auf dem ersten Blatt, war ihm nicht klar, was genau auf dem zweiten oder dem 17. Blatt dargestellt werden sollte. Die Inspiration ergab sich von Blatt zu Blatt.

Zwei Fabrik*Streams sind bereits veröffentlicht, drei weitere werden einzeln angekündigt und am 29. Mai, 5./19. Juni auf der Webseite www.alte-fabrik.ch enthüllt.

Hund in zwanzig Variationen

Den Arbeiten von Jonis S. Figi gehen intensive Auseinandersetzungen mit Ereignissen seines Lebens und seines Umfelds voraus. Der junge Kunstschaffende stellt sich unvoreingenommen den unbequemen Fragen des Lebens und bannt seine Gedanken und Gefühle in Malerei, Collagen und digitale Formen. Seine Arbeiten sind von emotionaler Intensität, schonungsloser Ehrlichkeit und gleichzeitig von einem meist subtilen Schalk gezeichnet. Sie sollen durchaus provozieren, bleiben frisch und voller junger und unbändiger Energie.

In seinen bisher bekannten Bildern finden sich naturalistische Wiedergaben von menschlichen Körperteilen neben Alltagsgegenständen und unheimliche Wesen gegenüber prätentiösen Symbolen. Motive aus Flora und Fauna sowie kulinarische Darstellungen bereichern sein Repertoire. Schriftliche Elemente ergänzen die Komposition und erweitern den Interpretationsspielraum.

Ein künstlerisches Experiment

Für den FABRIK*STREAM im Ausstellungsraum der *ALTEFABRIK liess sich Figi auf ein künstlerisches Experiment ein und forderte sich selber durch eine neue Schaffensweise heraus. Es stand nicht das Ergebnis im Fokus, der Prozess und die Herausforderung waren wichtiger. Flüssig und scheinbar mühelos fertigte er mit einer schwarzen Ölpastellkreide die Zeichnungen an. Die 20 DINA2 Bögen waren rund um den Kubus im Ausstellungsraum angebracht und bilden rückblickend eine Serie von erfrischender Vielfältigkeit. Alle vor Ort involvierten Personen staunten über die Fantasie und die Vielfältigkeit der in kurzer Zeit entstandenen Skizzen. Die filmisch verkürzte Fassung erlaubt das Mitfiebern von zu Hause aus.

Möglich wurden die Konzeption und Realisation der Filmaufnahmen im Rahmen eines vom Bundesamt für Kultur BAK und der Kulturförderung des Kantons St. Gallen unterstützten Transformationsprojektes.

Gebert Stiftung für Kultur