Gut informierte 10-Jährige?
Ins gleiche Horn stösst Regina Aebi-Müller, Jus-Professorin der Uni Luzern auf Anfrage von 20 Minuten: Bei einer Covid-19-Impfung, die als sehr nebenwirkungsarm gelten muss, um in der Schweiz zugelassen zu werden, sei die Urteilsfähigkeit bereits gut informierten zehnjährigen Kindern – oder sogar noch jüngeren. Sie unterstützt damit den Versuch des BAG, die Fürsorgepflicht der Eltern zu umgehen, um bereits Kindern ab 10 Jahren Impfstoffen zu verabreichen, deren Einsatz noch in der Explorationsphase steckt.
Adressaten des Dokuments sind die Gesundheitsdirektoren-Konferenz GDK, die Vereinigung der Kantonsärzte und Kantonsärztinnen VKS, die Kantonsapotherkervereinigung KAV, die Kantonalen Führungsorganisationen KFO, Kontakt- und Tracing Stellen SPOCS, Ärztegesellschaften, Berufsverbände Pflege, Zahnärzte, PharmaSuisse und die Verbände der Krankenversicherer. Medien und Öffentlichkeit wurden dabei ausgelassen.
«Das kann nicht wahr sein»
Dabei vergass das BAG wohl, dass in der Bevölkerung nicht mehr alle stramm auf der von der Politik befohlenen Route marschieren. So dauerte es nicht lange, bis das Schreiben in der Öffentlichkeit und auf sozialen Medien die Runde machte und Empörung auslöste. Einige Auszüge von Kommentaren auf Facebook:
- C. von Arx: «Die Kinder wissen doch gar nicht wie ihnen geschieht. Sie können die Tragweite doch gar nicht abschätzen, die sind doch völlig überfordert mit dieser Entscheidung. Das ist ja schlimmer, als zu DDR Zeiten.»
- O. Saladin: «Sag mal, haben die nicht alle tassen im schrank?????»
- H. Kern: «Die Kinder haben davon sicher keine Ahnung. Sie sehen die gegenwärtigen Einschränkungen, von denen sie sicher so bald wie möglich weg wollen.»
- V. Bertschi: «Das wird ja immer besser. Wie kann man nur?! Ich verstehe diese Welt nicht mehr, das kann nicht wahr sein.»