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Lifestyle
10.05.2021
08.05.2021 16:21 Uhr

Reiseanbieter im Linthgebiet und ihre Sorgen

Stefan Vögeli (l.), Madeleine Krüsi (m.) und Arnold Kuster – alle tätig in der Reisebranche – sprechen darüber, wie Reisebüros mit der aktuellen Situation umgehen.
Stefan Vögeli (l.), Madeleine Krüsi (m.) und Arnold Kuster – alle tätig in der Reisebranche – sprechen darüber, wie Reisebüros mit der aktuellen Situation umgehen. Bild: Linth24
Die Sommerferien rücken näher und mit den Lockerungen steigt die Lust auf Reisen. Doch wie steht es um die Reisebüros im Linthgebiet?

Seit einem Jahr macht Corona Ferienhungrigen und Reisewilligen das Leben schwer. Der ständige Wechsel zwischen Lockerungen und Einschränkungen erschwert die Planung. Wer ins Ausland reisen will, findet sich oft rasch auf einer Quarantänenliste oder in einem Labyrinth verschiedener Regeln oder Widersprüche. Selbst im EU-Raum gibt es keine einheitlichen Anforderungen, die einen unbeschwerten Urlaub ermöglichen. Linth24 hat bei Anbietern nachgefragt.

Linth24: Wie sieht die Situation in den Reisebüros aus?

Arnold Kuster, Inhaber Kuster Reisen Rapperswil: «Am schlimmsten waren die Auswirkungen auf internationale Reisen. Ferien- und Geschäftsreisen wurden storniert.» Stefan Voegeli, Filialeiter TUI Rapperswili: «Im Vergleich zu normalen Jahren buchen nur wenige Kunden. Testpflicht und ständig ändernde Bestimmungen sind für Kunden eine Hürde.»

Die Umsatzeinbrüche lagen bei jedem von Linth24 angefragten Reiseveranstalter bei 80%. Beinahe alle Mitarbeitenden befinden sich in Kurzarbeit. Madelaine Krüsi von Island Pro Travel, Rapperswil: «Wir hätten den Grossteil unseres Teams entlassen müssen, wäre Kurzarbeit nicht möglich gewesen. Auch unser Umzug von Wetzikon ins Gutenberg-Quartier in Rapperswil war aus finanzieller Sicht notwendig.»

Welche Änderungen nimmt die Reisebranche jetzt vor?

Stefan Voegeli, Filialleiter TUI Rapperswil: «Die Einreisebestimmungen der Ferienziele ändern sich laufend, unser Krisenteam prüft täglich die Möglichkeiten. Wir verzichten auf Angebote bei denen Quarantänepflicht gilt. Mit «Covid protect» bieten wir den Kunden eine Sicherheit, die sie vor zusätzlichen Kosten schützt.» Madeleine Krüsi, Island Travel: «Die Kunden buchen viel spontaner. Plante man früher mindestens 6 Monate im Voraus, sind es jetzt nur noch wenige Wochen.» Arnold Kuster, Kuster Reisen Rapperswil: «Wir fokussieren stark auf Annullations- und Stornobedingungen der Anbieter, um finanzielle Risiken für die Kunden auszuschliessen.»

Linth24: Wie sind die Aussichten / Prognosen für Reisebranche und Kunden?

Arnold Kuster: «Zu gewohnten Dienstleistungen kommt wahrscheinlich auch die Gewissheit, dass ein umfangreicher Service, der über die gewohnten Leistungen hinausgeht, auch Reisebedingungen, medizinische Vorbereitungen, Risiken und allfällige Einschränkungen beinhaltet.» Madeleine Krüsi: «Sorge bereitet mir die allgemeine Lage im Tourismus, vor allem die ganz kleinen Reisebüros oder die Hotellerie. Wir agieren als Reiseveranstalter und nicht als Reisebüro, deshalb sind wir weniger betroffen.»

Jeder der eine Reise ins Ausland plant tut also gut daran, sich laufend über die aktuellen Bestimmungen zu informieren. Die persönliche Beratung im Reisebüro biete in dieser Hinsicht viele Vorteile gegenüber Angeboten, die nur online buchbar sind.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24