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Kanton
10.04.2021
10.04.2021 05:50 Uhr

Ruhe in St.Gallen – trotzdem 40 Verhaftungen

Der rote Platz blieb diese Wochenende leer.
Der rote Platz blieb diese Wochenende leer. Bild: Matilda Good
In der Innenstadt war es Freitagabend ruhig. Nur Vereinzelte folgten den Aufrufen auf den Sozialen Medien und reisten nach St.Gallen.

An den vergangenen beiden Freitagen ist es in St. Gallen zu Ausschreitungen gekommen. Auch für gestern Abend wurde auf Sozialen Medien zu Gewalt in der St.Galler Innenstadt aufgerufen. Dazu kam es nicht – es blieb grundsätzlich friedlich.

90 Personen wurden aber aus der Stadt weggewiesen. Diese waren zum Teil aus Bern oder Luzern angereist. Rund ein Drittel der Weggewiesenen seien Minderjährige gewesen, teilte die Kantonspolizei St. Gallen mit. Die meisten wohnen demnach nicht in St. Gallen, sondern in anderen Teilen der Ostschweiz, aber auch in Bern, Kriens, Luzern oder Landquart. Die Wegweisungen wurden zwischen 18 Uhr und Mitternacht ausgesprochen.

Schreckschusswaffe und Betäubungsmittel 

40 Personen wurden gemäss Mitteilung eingebracht, um Abklärungen zu möglichen Straftatbeständen durchführen zu können. Dabei handle es sich fast ausschliesslich um Missachtungen von Wegweisungen. Diese waren bei den Ausschreitungen in den Wochen zuvor ausgesprochen worden.

Bei den Minderjährigen wurden die Eltern informiert, um die Jugendlichen abzuholen. Bei den Kontrollen wurden eine Schreckschusswaffe, Vermummungsmaterial und diverse Betäubungsmittel sichergestellt.

«Will meinen Laden beschützen»

Schon am frühen Abend war die Situation am Bahnhof ruhig. Weder ein Polizeiaufgebot noch grössere Menschengruppen waren zu sehen. Die Geschäfte rund um den Bahnhof rechneten offensichtlich nicht mit Ausschreitungen: Blumenkisten oder Stühle wurden nicht extra weggeräumt, auch wenn solche Gegenstände am vergangenen Wochenende zum Teil als Wurfgegenstände missbraucht worden waren.

Ein Ladenbesitzer zu stgallen24, der in der Nähe des Bahnhofs arbeitet: «Ich bleibe noch bis etwa acht Uhr im Geschäft und beobachte die Situation. Wenn nötig, stelle ich mich schützend vor meinen Laden!» Seine Befürchtungen trafen zum Glück nicht ein: In der ganzen Stadt kam es zu keinen Gewaltakten.

 

Bild: Matilda Good
Linth24/stgallen24