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07.02.2020
08.02.2020 20:58 Uhr

Fronalpstock: Sessellift abgestürzt

Die Absturzstelle wurde für die Rettungsarbeiten ausgeleuchtet. (Bild: Geri Holdener)
Die Absturzstelle wurde für die Rettungsarbeiten ausgeleuchtet. (Bild: Geri Holdener)
Am Fronalpstock im Kanton Schwyz stürzte gestern Abend ein Vierer-Sessel in die Tiefe. Vier Passagiere wurden verletzt, sechs weitere mussten in der Kälte gerettet werden.

von Geri Holdener

Gestern Abend kurz nach 22 Uhr kam es auf dem Stoos zum Absturz eines Sessels am Sessellift Stoos-Fronalpstock. Vier Personen, welche sich auf einem talwärts fahrenden Sessel der oberen Sektion des Sesselliftes befanden, wurden nach Polizeiangaben erheblich verletzt.

Sechs Personen in den nachfolgenden Sesseln konnten von den Rettungskräften unverletzt geborgen werden. Sie mussten vorübergehend auf knapp 1'700 Metern über Meer in der klirrenden Kälte ausharren, bis Hilfe kam. Die sechs Passagiere, die das Unglück ihrer Kollegen mit eigenen Augen mitansehen mussten, wurden psychologisch betreut.

Nach ersten Informationen waren die Verunglückten auf einem Firmenausflug. Sie arbeiten alle für einen internationalen Nahrungsmittel-Konzern mit Sitz im Kanton Zürich. Der reguläre Betrieb des Sessellifts endete nach 16 Uhr. Auch im Gipfelrestaurant macht man gewöhnlich um diese Zeit Feierabend. Die nächtliche Liftfahrt war ein Sonderfall.

Der Unfall löste ein Grossaufgebot für die Rettungskräfte aus. Insgesamt standen vier Rettungshelikopter, der Rettungsdienst Schwyz, die Feuerwehr Stoos sowie die Kantonspolizei Schwyz im Einsatz. Mehrmals landete ein Heli beim Spital Schwyz und kehrte gleich wieder zurück auf den Stoos.

Zur Klärung des genauen Herganges und der Unfallursache haben die Schwyzer Strafverfolgungsbehörden die Schweizerische Sicherungsuntersuchungsstelle (SUST) beigezogen. «Der Betrieb der oberen Sektion des Sesselliftes Stoos-Fronalpstock ist bis auf Weiteres eingestellt», teilt die Kapo Schwyz in einem Bulletin mit.

Schon 2016 war im gleichen Hang ein Sessel in die Tiefe gestürzt. Damals war eine Windböe Schuld, die den leichten, leeren Sessel vom Kabel geweht hatte. Diesmal aber war es praktisch windstill. Die Wetterverhältnisse stehen als Absturzursache für das gestrige Unglück eher nicht im Vordergrund.

  • Auch die Spurensicherung der Polizei musste auf den Stoos. (Bild: Geri Holdener)
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  • Man versuchte, möglichst schnell viele Retter ins Gebiet zu bringen. (Bild: Geri Holdener)
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Geri Holdener, Redaktion March24