Ein Liebeslied an Rapperswil

«Rapperswiler Ufer» ist ein Musikclip, der unter die Haut geht. Denn es ist eine ganz eigene Ode und Liebeserklärung an die Stadt Rapperswil. Das Lied wurde am 15. Dezember 2019 im Schloss Rapperswil vorgestellt und erlebt seither einen beachtlichen Erfolg. Das Stück läuft zur Zeit täglich auf Radio SRF 1 und die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss haben ihn auf ihren Langstreckenflügen in die Playlist aufgenommen.
Somit wird also dank Levin Deger die Stadt Rapperswil in die ganze Schweiz und an verschiedene internationale Orte getragen. Dem hiesigen Sänger und Songwriter kam die Idee für dieses spezielle Werk buchstäblich im Traum. Als er erwachte, setzte er sich ans Klavier und wusste: «Dieser Idee muss ich nachgehen.»
Levin Deger schrieb einen Text dazu, der zu einer veritablen Liebeserklärung an Rapperswil wurde. Das spezielle am Clip ist dann auch die Art, wie er aufgenommen wurde. Im Stile der 50er Jahre singt und spielt Deger am Rapperswiler Hafen. Gedreht wurde wie damals mit Filmrollen, die zuerst in der Dunkelkammer entwickelt werden mussten. «Wir haben die Szenen teilweise bis zu drei Mal wiederholt, einfach um sicher zu sein, dass wir am Schluss alles richtig im Kasten hatten.
Im Dezember präsentierte Deger sein Werk im Schloss Rapperswil einem breiten Publikum. Die Reaktionen waren überwältigend. «Ich habe noch nie so viele positive Rückmeldungen erhalten, wie nach dieser Vorstellung. Es gab Leute, die mussten während des Films weinen.»
Dabei hatte Levin Deger schon davor beachtliche Auftritte hinter sich und konnte mit seinen bisherigen Alben bereits schweizweit auf sich aufmerksam machen. Der Durchbruch gelang ihm mit dem Verleih des Prix Walo im 2019 und der Auszeichnung als SRF 3 Best Talent vier Jahre zuvor.

Linth24 hat sich mit Levin Deger zu einem ausführlichen Gespräch in Rapperswil getroffen.
Levin Deger, wie bist Du zur Musik gekommen?
Meine Eltern haben mich schon früh gefördert und motiviert. Als ich sechs Jahre alt war, durfte ich ein Instrument auswählen. Seither wollte ich Musiker werden. Nach dem Musikgymnasium studierte ich drei Jahre an der Musikakademie in Basel und ging auch für ein Jahr nach Kalifornien, um an der L.A. Music Academy Gesang zu studieren. Ab dem Pop-Masterstudium in Zürich ging es dann richtig los. Ich spielte in vielen Bands, hatte auch mit Baschi einen Studioauftritt für SRF.
Du hast schon ein paar eigene Alben veröffentlicht. Vor allem Dein zweites, «All in», brachte den Durchbruch.
Es hat mich weiter gebracht. Auf dem Cover ist ein Herz zu sehen. Tatsächlich habe ich mein ganzes Herzblut in diese Produktion gesteckt. Wir drehten dafür auch ein Video in New York und "If a song" ist sehr gut am Radio gelaufen.
Im Juni 2015 warst Du SRF 3 "Best Talent" und Du wurdest mit dem Prix Walo geehrt. Was bedeuten Dir diese Auszeichnungen?
Solche Auszeichnungen sind sehr willkommen und geben Rückenwind. Plattenfirmen wurden aufmerksam, daraufhin habe ich einen Manager und eine Booking Agentur gefunden. Ich war auch fast täglich auf SRF 3 und anderen Sendern zu hören.
Du bist jetzt einen ganz neuen Weg gegangen und hast mit «Rapperswiler Ufer» ein spezielles Mundartlied komponiert und realisiert.
Rapperswil ist für mich einer der schönsten Orte der Schweiz. Ich bin vor 13 Jahren aus Stäfa zugezogen und habe mich rasch in die Altstadt verliebt. Die Entstehung des Videos ist wirklich bemerkenswert. Es ist nämlich das erste Mal, dass ich eine Melodie geträumt habe. Ich bin aufgewacht und setzte mich ans Klavier, um zu sehen, ob das Lied funktioniert. Dann kamen mir die Worte «Rapperswiler Ufer» in den Sinn und noch am selben Abend schrieb ich den Text dazu. Ich habe das Lied wenig später mit meinen Lieblingsmusikern aus der ganzen Schweiz aufgenommen.
Und wie ist der Clip entstanden?
Ich erzählte Regisseur Mike Krishnatreya, mit dem ich schon vorher zusammen gearbeitet hatte, von meiner Idee eines Schwarz-Weiss Videos. Mike wollte auf Filmrollen drehen, denn das Lied klingt wie aus den 50er Jahren - etwas nach Chanson, ein wenig nach Swing im Stil von Dean Martin. Deshalb kam die Idee, einen Videoclip in der Art der fünfziger Jahre zu drehen.
Das heisst, wie früher mit Filmrollen, die zuerst in der Dunkelkammer entwickelt werden mussten?
Ja, ganz genau. Wir konnten die Szenen nicht einfach am Computer anschauen, um zu sehen, ob alles geklappt hat. Deshalb haben wir die Szenen mehrmals gedreht, und am Schluss das Material nach Deutschland zum Entwickeln gesandt, in der Hoffnung, dass alles gut kommt.

Wie lange hat das ganze vom Traum bis zum Endprodukt gedauert?
Im März 2019 hatte ich den Traum, im Juni haben wir den Clip an drei Drehtagen aufgenommen. Ich selber habe das Video geschnitten, den Endschliff machte ein Profi, und am 15.Dezember war die Première im Schloss Rapperswil.
Was ist seit dem Auftritt im Schloss schon alles passiert?
Ich habe noch nie ein solch positives Echo erhalten, wie nach der Vorstellung von «Rapperswiler Ufer». Der Film weckt Erinnerungen. Gewisse Leute mussten sogar eine Träne verdrücken. Auf meiner Facebook Seite Levinmusic haben es schon über 30'000 Leute gesehen.
Du bist mit diesem Lied also sozusagen ein Botschafter für Rapperswil.
Ob ich ein Botschafter bin, sollen die Leute entscheiden. Aber da das Lied jetzt fast täglich auf SRF 1 gespielt wird, kann man schon sagen, dass Rapperswil dadurch in die ganze Schweiz getragen wird. Darüber hinaus ist es ab nächsten Monat auf allen Langstreckenflügen von Swiss und Edelweiss in in der Playlist und wird dadurch auch in die Welt getragen.
Was für eine Botschaft möchtest Du den Leserinnen und Leser am Schluss noch mit auf den Weg geben?
Ich würde mich extrem freuen, wenn Ihr den Film anschaut und Euch an Eure eigenen schönen Stunden am Rapperswiler Ufer erinnert. Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist, das Lebensgefühl, an einem schönen Sommertag am Hafen zu flanieren, zu vermitteln.

Levin Deger (21.03.1985) ist ein Singer/Songwriter, Multiinstrumentalist und Musikproduzent aus Rapperswil. Er hat das Pop-Masterstudium der Hochschule der Künste in Zürich abgeschlossen und davor Jazz studiert an der MA Basel. 2009 hat er ein Jahr in Los Angeles und San Francisco gelebt und sein Songwriting verfeinert. Unter anderem durfte er mit Whitney Houstons langjährigem Pianist Wayne Linsey auftreten. Ausserdem hat er dort Grammy Award Gewinner Ruslan Sirota kennen gelernt, der auf Levin’s Album „Between The Lights“ Piano spielt. Nebst seinem Gesangsstudium an der L.A.-Music Academy sammelte Levin in Hollywood wertvolle Studioerfahrung und wirkte bei verschiedenen Produktionen mit.
Im Juni 2015 hat ihm das Schweizer Nationalradio SRF 3 die Auszeichnung "Best Talent" verliehen, kurz nachdem Levin sein neues Album "All In" im Zürcher Volkshaus getauft hatte. Im Herbst 2016 war Levin als Künstler auf der SEAT Music Session zu hören, zusammen mit Johannes Oerding (De) und weiteren internationalen Künstlern.
2019 wurde Levin mit dem Prix Walo ausgezeichnet, zusammen mit dem Team des Theater Rigiblick Zürich für die Bühnenproduktion "The Beatles - The White Album".