«Der allgemeine Frust über die Direktiven von Bern ist gross. Manch eine(r) runzelt die Stirn über die Anordnungen und Verbote und spricht von Willkür. Und die politischen Schlaumeier sammeln fleissig Sympathien für die nächsten Wahlen. Allenthalben wird unser föderalistisches System gelobt und mit dem Finger auf den Zentralismus der Nachbarstaaten und seine rigorosen Einschränkungen gezeigt.
Von oben nach unten
Eine bürgernaher Föderalismus würde von unten nach oben funktionieren. Unten sind die Betroffenen (wir Bürgerinnen und Bürger, sprich auch Steuerzahler/Innen).
Der Bund gibt die Ziele vor, z.B. Anzahl tolerierter Ansteckungen. Die Gemeinden konsultieren die Betroffenen (Geschäfte, Firmen, Kultur- und Sportveranstalter) und orientieren über die vom Bund verordneten Vorgaben. Diese entwickeln Konzepte und setzten sie dann um und die Behörden kontrollieren.
Der Kanton wird von den Gemeinden orientiert, überprüft ob diese mit den Vorgaben des Bundes kompatibel sind und leitet das Ganze an den Bund weiter.
Gelebte Demokratie
Dies wäre doch gelebte Demokratie. Das Verständnis für notwendige Einschränkungen und die Motivation, diese freiwillig umzusetzen wären grösser. Von vielen wird das jetzige Regime als Willkür empfunden.
In Anlehnung an Jeremias Gotthelf sollte man rufen: Bei Bürgerinnen und Bürger muss beginnen was leuchten soll im Vaterland!»