Der beliebte Holzsteg zwischen Hurden und Rapperswil muss saniert werden, da manche Pfähle vom Eichenwirrling-Pilz betroffen sind. Die Umsetzung der Arbeiten ist jedoch schwieriger als gedacht, wie eine Anfrage bei Josef Lacher, Leiter Tiefbau Rapperswil-Jona, zeigt. «Wir haben letztes Jahr eine öffentliche Submission in die Wege geleitet, die leider nicht erfolgreich war», berichtet er. Deshalb passiere diesen Sommer am Holzsteg erst mal nichts, er ist normal begehbar. «Es herrscht aktuell keine Gefahr beim Betreten des Holzstegs, aber wir müssen vorwärts machen», so Lacher weiter. Manche der bis zu 16 Meter langen Pfähle, die anfangs im «orangen» Bereich waren, seien jetzt schon eher im «roten». Das neue Ziel laute deshalb, dass die Sanierung und der Ersatz der betroffenen Holzpfähle im kommenden Herbst oder Winter stattfinden.
Neue Holzsteg-Pfähle aus Tannenholz?


Die Holzart wechseln?
Vorher müssten jedoch nochmals alle 233 Eichenpfähle untersucht und getestet werden, ob unterdessen mehr als die eruierten 31 betroffen sind. Ausserdem überlege man sich, für den Ersatz der betroffenen Pfähle die Holzart zu wechseln. «Eventuell auf druckimprägnierte Tannenpfähle.» Sonst sei das Risiko, dass die neuen Pfähle ebenfalls vom Eichenwirrling befallen werden, zu gross. Das weitere Vorgehen wird aktuell zusammen mit einem Holzbau-Ingenieur genauer festgelegt.
Die anstehenden Arbeiten sind schwierig auszuführen. Da Wasser im Spiel ist, werden unter anderem Taucher zum Einsatz kommen. «Es gibt nur wenige Firmen, die das überhaupt können.» Manche von ihnen hätten im Vorfeld wegen voller Auftragsbücher abgesagt. Das Tiefbauamt wolle jetzt nochmals konkret auf Unternehmen zugehen, um erste Abklärungen zu treffen und den Start der Arbeiten inklusive der nötigen Bewilligungsverfahren vorzubereiten.
Die Kosten für das Vorhaben sind noch nicht bekannt. In früheren Jahren war von 400'000 Franken die Rede. Betreffend Kostenverteiler wird zunächst der Verein Holzbrücke sein Vermögen und auch sich selbst auflösen. Die restlichen anfallenden Kosten teilen sich dann Rapperswil-Jona zu 80 Prozent und die Gemeinde Freienbach zu 20 Prozent. Die Erstellung des Holzstegs vor unterdessen 20 Jahren kostete damals gut drei Millionen Franken.
Mit Schimmelpilz geimpft
Wir erinnern uns: Der Eichenwirrling-Pilz hat sich in den letzten Jahren auf dem Holzsteg zwischen Rapperswil nach Hurden ausgebreitet. Er frisst Löcher ins Holz, macht es schwammig und instabil. Mehrfach mussten deswegen auf der 840 Meter langen und 2001 eingeweihten Holzbrücke schon Stützpfähle ausgewechselt werden.
Um die befallenen Pfähle dauerhafter zu machen, greift die Stadt seit Jahren zu einer «Schimmelpilzkur»: Ein- bis zweimal jährlich werden alle im Wasser stehenden Pfähle mit einer Konzentration von Trichoderma-Sporen – einem Schimmelpilz – biologisch imprägniert. Die Sporen hemmen das Wachstum anderer, schädlicher Pilze.