Am letzten Samstag Morgen rief mich eine Frau im Büro an. In gepflegtem Hochdeutsch stellte sie sich vor, sie mache für ein Meinungsforschungs-Institut im Auftrag der Stadt Rapperswil-Jona eine Befragung betreffend der Abstimmung 17. November über „Avenida“. Ich sagte, ich wolle mich dazu nicht äussern und sei grad am Arbeiten (wieso weiss die überhaupt, dass ich als gut 80Jähriger am Samstag, übrigens wie immer, im Büro am Arbeiten bin?) Aber dieser Anruf ist für mich der Anlass, eine lange Ideen-Schwangerschaft per Kaiserschnitt zu beenden, das Kind heisst „Rückgrat“.

Mit „Rückgrat“ schlage ich vor, von der Erle oder allenfalls Buech, dort mit „Park and Ride“ für Bollinger, bis Bahnhof Rapperswil eine 2-spurige Tramlinie zu bauen, vielleicht im 10 Minuten-Takt. Zwar ist die benötigte Strassenparzellenbreite für Fussgänger, Velos, Motorisierter Individual-Verkehr (MIV) und ÖV nicht überall vorhanden, und Landkäufe von Anwohnern werden lt. Abstimmung vom 17. November nicht gewünscht. Aber die Velowege müssen ja nicht zwingend an der Hauptschlagader liegen.

Ein Tram hätte 3 wesentliche Vorteile: Erstens bietet es den übrigen Verkehrsteilnehmern, dank starrem Trasse, eine grösstmögliche Sicherheit. Zweitens ist eine optimale Zeitsicherheit zum Erreichen der Züge in Rapperswil und Jona gewährleistet. Und drittens, und nicht zuletzt, schafft das Tram ein seit langem gewünschtes Urbanitätsgefühl in Rapperswil-Jona.

In jedem Beruf ist Kreativität nötig, das gilt auch bei den Verkehrsplanern. Hier in Rapperswil ist besonders integrales kreatives Denken gefragt, ja sogar verlangt, man kann erwarten, dass Denken bei den Planern keine Glückssache ist, ohne sturen Fokus auf die VSS Normen.

Paulus schrieb an die Thessaloniker: „Prüfet alles und das Gute behaltet!“