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Kultur
24.10.2025
25.10.2025 06:39 Uhr

Gregory Knie: «Langweilig sind wir definitiv nicht»

«Sexy, crazy, artistic – Punkt», so beschreibt Gregory Knie seine neueste Ohlala-Inszenierung.
«Sexy, crazy, artistic – Punkt», so beschreibt Gregory Knie seine neueste Ohlala-Inszenierung. Bild: Zürich24
Mit Ohlala X bringt Gregory Knie erneut eine Show auf die Bühne, die Grenzen zwischen Erotik, Kunst und Provokation sprengt. Im Interview erzählt er, was das Erfolgsrezept ausmacht.

Herr Knie, wie ist die Idee zu Ohlala ursprünglich entstanden?
«Es begann mit dem Wunsch, einfach etwas anders zu machen als alle anderen. Wir wollten die Schweizer Szene ein bisschen aufwirbeln und einen neuen Aspekt einbringen. Ich war damals stark inspiriert von der Cirque-du-Soleil-Show Zumanity in Las Vegas, die es heute leider nicht mehr gibt. Wir sind eigentlich die Einzigen in Europa, die dieses Format weitergeführt haben. Schon zu Beginn waren wir sowohl in der Schweiz als auch international unterwegs, und überall hat das Publikum geschätzt, einmal etwas zu sehen, das sexy, crazy und artistic ist.

Wie hat sich das Konzept seither entwickelt?
Vom Grundkonzept her sind wir uns treu geblieben, aber jedes Jahr entsteht eine komplett neue Show. Dazu kommen neue Begegnungsmöglichkeiten, ein immersives Dinner-Erlebnis vor der Show und natürlich After-Partys am Wochenende. Es geht um das Gesamterlebnis und wir versuchen jedes Jahr, uns selbst zu übertreffen, um die Gäste immer wieder neu zu begeistern.

«Nicht auf der faulen Haut bleiben.»
Gregory Knie

Wie schaffen Sie es, die Gäste jedes Jahr aufs Neue zu überraschen?
Indem wir uns nicht auf die faule Haut legen. Wir suchen ständig nach neuen Ideen und setzen uns mit kreativen Köpfen zusammen. Manchmal gelingt es besser, manchmal weniger, aber das gehört dazu. Wenn die Leute nach all den Jahren immer noch kommen, zeigt das, dass wir uns weiterentwickeln und nicht stehen bleiben.

Der Slogan «Sexy, Crazy, Artistic» begleitet Ohlala seit dem Anfang. Wie gelingt es Ihnen, diese drei Elemente immer wieder neu zu interpretieren, ohne dass sie an Wirkung verlieren?
Das ist immer eine Gratwanderung. Manchmal ist eine Show etwas mehr crazy manchmal mehr sexy oder eben mehr artistic. Aber diese drei Elemente sind für uns unverzichtbar.

Was macht die diesjährige Ausgabe von Ohlala X für Sie besonders?
Ich glaube, gerade dieses Jahr ist uns eine besonders runde, dynamische Show gelungen. Sie ist sexy, crazy, artistic – Punkt. Wer sie sehen will, sollte sich beeilen, denn nach dem 9. November gibt es sie nie wieder in dieser Form.

 

«Wir polarisieren, und das ist gut so.»
Gregory Knie

Ihre Shows bewegen sich oft an der Schnittstelle zwischen Kunst, Erotik und Provokation. Wie finden Sie das richtige Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Grenzüberschreitung?
Wir polarisieren und das manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Und das ist völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass man eine gewisse Offenheit mitbringt. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, wie weit man gehen kann. Am Ende soll das Publikum einfach einen Abend erleben, der inspiriert, Emotionen weckt und Spass macht. Hundert Prozent gefallen kann man nie und das wollen wir auch gar nicht. Sonst wären wir langweilig. Und das sind wir definitiv nicht.

Sie stammen aus einer Familie mit langer Zirkustradition. Wie prägt dieser Hintergrund Ihre Arbeit, und wo gehen Sie bewusst neue Wege?
Natürlich prägt mich das. Ich komme aus einer Zirkusfamilie, auch wenn ich mit sieben Jahren aus dem Zirkus ausgestiegen bin. Ich habe es immer noch miterlebt, aber aus einer gewissen Distanz. Von meinem Vater habe ich mitgenommen, dass die Artistik immer auf höchstem Niveau sein muss, das ist tief in mir verankert.
Aber Ohlala ist anders präsentiert, hat einen anderen Background. Wir verbinden klassische Artistik mit modernen Elementen und schaffen dadurch etwas Eigenes, das es so sonst nicht gibt.

Was wünschen Sie sich, dass die Menschen nach der Show fühlen oder überdenken?
(Lacht) Dass sie erregt sind – nein, Spass beiseite. Ich wünsche mir, dass sie inspiriert nach Hause gehen, Emotionen gespürt haben und einfach einen schönen Abend mit Partner, Freunden oder Familie erlebt haben. Einen Abend, der anders war als alle anderen.»

Tickets und Information Ohlala X: Tickets — Ohlala Show

Xenia Langenauer, Zürich24