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Schweiz
12.10.2025
12.10.2025 06:44 Uhr

Antisemiten wüten in Bern

Ein beschädigtes Polizeifahrzeug
Ein beschädigtes Polizeifahrzeug Bild: Kapo BE
Unbewilligte Pro-Palästina-Demonstration eskaliert – Gewalt, Feuer und hunderte Festnahmen in der Hauptstadt.

Bern erlebte am Samstagnachmittag ein erschütterndes Bild: Tausende linke und muslimische Demonstranten versammelten sich vor dem Bahnhof, um gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen zu protestieren. 

Was als politische Kundgebung begann, endete in Chaos, Sachbeschädigungen und massiven Angriffen auf Einsatzkräfte. Die Polizei sprach von einer «massiven Gewaltbereitschaft» und rückte mit einem Grossaufgebot an.

Ein vermummter Block führte den Demonstrationszug an.

Teilnehmer zündeten Petarden und Feuerwerk – auch in Richtung Polizei. Es kam zu Ausschreitungen, beschädigten Schaufenstern und brennenden Gegenständen in der Innenstadt. Die Feuerwehr musste ausrücken, um ein Feuer in der Nähe des Bundeshauses zu löschen.

Die Polizei kesselte einen Teil der Demonstranten unweit des Bundeshauses ein. Mehrere Hundert Antisemiten wurden in Polizeiräumlichkeiten gebracht und kontrolliert.

Auf der Plattform X berichtete die Kantonspolizei Bern, ihre Einsatzkräfte seien «massiv» angegriffen worden.

Trotz mehrfacher Aufforderung, den Ort zu verlassen, zogen weitere Gruppen in Richtung Bahnhof, wo sie versuchten, Gleise zu besetzen. Laut Polizei konnte dies verhindert werden. Noch am Abend befanden sich zahlreiche Personen auf dem Bahnhofplatz.

Die Demonstration war nicht bewilligt.

Pro-palästinensische Gruppierungen aus der ganzen Schweiz, unterstützt von linken Bewegungen wie dem Klimastreik Schweiz und der Kommunistischen Jugend, hatten in den sozialen Medien zur Teilnahme aufgerufen.

Die Stadt Bern hatte die Organisatoren bereits in der Vorwoche aufgefordert, ein Bewilligungsgesuch einzureichen – erfolglos.

Vor dem abgeriegelten Bundeshaus setzte die Polizei Tränengas und einen Wasserwerfer ein, um die Menge zurückzudrängen. Laut Einsatzleitung versuchten Demonstranten wiederholt, Sperren zu durchbrechen.

Es kam zu massiven Sachbeschädigungen und Angriffen auf die Ordnungskräfte.

Die Polizei kündigte am Abend an, dass keine weiteren Umzüge durch die Innenstadt toleriert würden. Zahlreiche Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Gewalt gegen Beamte wurden eingeleitet.

Was von der Kundgebung blieb, sind Rauch, Scherben und ein beschädigtes Bild der Schweizer Hauptstadt – ein Tag, der unter dem Eindruck der Gewalt stehen wird.

Stefan Ziegler, Portal24