Höre ich da Schadenfreude?
Nein, auf keinem Fall. Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes. Aber wenn jeder Klub das Optimale aus seinen Voraussetzungen schöpfen und alles streng nach Papierform laufen würde, wären die Rapperswil-Jona Lakers nun kaum auf dem 3. Platz.
Wie sehr hilft das momentane Hoch, um auch infrastrukturelle Projekte voranzutreiben?
Da sprechen Sie ein leidiges Thema an. Wir brauchen dringend unsere Trainingshalle. Der Sondernutzungsplan liegt seit Wochen beim Kanton ausgearbeitet auf dem Tisch. Aber nun geht es einfach nicht weiter – warum, ist unklar und ärgerlich für uns. Wenn ich in den Jura oder nach Zug schaue, könnte ich neidisch werden. Der HC Ajoie hat innerhalb von zwei Jahren neue Logen und ein neues Restaurant geplant und gebaut – und dies wenige Meter von der Strasse entfernt. Bei uns geht alles viel länger – obwohl keine Einsprachen vorliegen.
Ihr Verständnis scheint beschränkt…
… man darf ruhig sagen: ich bin ziemlich frustriert. Gelegentlich fühle ich mich in diesem Prozess wie ein Mitfahrer ohne jegliche Möglichkeiten, ans Steuer zu greifen. Die Rapperswil-Jona Lakers sind der einzige Klub in der National League ohne Trainingshalle. Wir haben momentan noch nicht einmal ein Aussenfeld in Betrieb – und dies bei 27 Teams. Vom Eislaufverein mit den vielen Mädchen, die Eiskunstlauf betreiben, spreche ich gar nicht.
Was sagt uns dies über die Schweizer Demokratie?
Wir müssen in der Schweiz aufpassen, dass wir nicht in der Bürokratie sterben. Oft fehlt mir das absolute Bekenntnis zum Sport. Einerseits wollen wir nicht, dass unsere Kinder am Bahnhof herumhängen und Energiedrinks konsumieren. Anderseits rauben wir ihnen die Plätze, um Sport zu treiben. Schon jetzt sind wir bei den Lakers an einem Punkt angelangt, an dem wir Kinder abweisen müssen. Uns fehlt schlicht der Platz, um mit allen richtig trainieren zu können.