Es war ein Entscheid des St. Galler Kantonsrats vor einigen Tagen: Französisch soll nicht mehr in der 5. Klasse unterrichtet werden, sondern erst später in der Oberstufe.
Doch dieser Beschluss rief nun die Landesregierung auf den Plan. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sprach von einem «Affront gegenüber der Romandie» – und nun folgt die politische Antwort.
Verbindliche Regeln
Der Bundesrat teilte gestern mit, das Innendepartement habe eine Vernehmlassungsvorlage erarbeitet, die verbindlichen Regeln vorsieht. Ziel sei es sicherzustellen, dass alle Primarschülerinnen und -schüler in der Schweiz eine zweite Landessprache erlernen.
Zwei Varianten
Zwei Varianten stehen zur Diskussion: Entweder soll das Sprachengesetz künftig vorschreiben, dass sowohl eine zweite Landessprache als auch Englisch auf Primarstufe unterrichtet werden müssen. Oder es wird festgelegt, dass eine zweite Landessprache ab Primarschule bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit verpflichtend ist.
Die Debatte betrifft nicht nur St. Gallen. In zwölf der 19 Deutschschweizer Kantonen sind ähnliche parlamentarische Vorstösse hängig.