Das St.Galler Textilmuseum ist vom Bund als Museum nationaler Bedeutung anerkannt. Mit dem Umbauprojekt soll seine überregionale Bedeutung und die touristische Strahlkraft weiter gestärkt werden. Für das seit 2022 bekannte Projekt «Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund» des Architekten Christian Kerez ist die Baubewilligung bereits erteilt.
Die Stiftung Textilmuseum rechnet mit Gesamtkosten von rund 48 Millionen Franken. Die Hälfte will das Museum über Fundraising bei Textilfirmen, Unternehmen aus der Region, Stiftungen oder Privatpersonen selber finanzieren. Vorgesehen war, dass sich der Kanton mit 14,5 Millionen Franken und die Stadt mit 7,25 Millionen Franken beteiligen.
Teilbetrag aus dem Lotteriefonds
Die vorberatende Kommission verlangte eine Reduktion des kantonalen Beitrags auf noch 13,9 Millionen Franken. Die Begründung: Die Kostenreserven seien für das Projekt zu hoch angesetzt. Weiter sollten davon 3,4 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds entnommen werden. Unter dem Strich würde damit der Staatshaushalt noch mit 10,5 Millionen Franken belastet.
Gegen die Kürzung bei den Baureserven wehrte sich die Regierung. Darin sei auch die Teuerung einberechnet, die sich bis auf 3,1 Millionen summieren könnte.
Im Rat stellten sich die Fraktionen von FDP, Mitte-EVP und SVP hinter den Vorschlag der Kommission mit dem gekürzten Beitrag. Vom Sprecher der SVP gab es ein grosses Lob für das Sammeln der privaten Gelder. Er mahnte, das Museum soll die Textilgeschichte des ganzen Kantons zeigen. Von der SP-Grüne-GLP-Fraktion hiess, die Kürzung um 600'000 Franken sei «kleinlich».
Auch tieferer Beitrag der Stadt
Der Rat bewilligte schliesslich mit 79 gegen 31 Stimmen bei einer Enthaltung den Kantonsbeitrag von 13,9 Millionen Franken. Davon werden wie geplant 3,4 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds entnommen.
Weil das Engagement der öffentlichen Hand nach einem bestimmten Schlüssel vorgesehen ist, wird sich damit auch der Beitrag der Stadt St.Gallen verringern: von 7,25 auf noch 6,95 Millionen Franken. Insgesamt reduziert sich damit der Beitrag der öffentlichen Hand an das Textilmuseum um 900'000 Franken. Der Entscheid des Stadtparlaments steht noch aus.