Die Wahlen in vier Monaten wird eine heisse Auseinandersetzung. Grüne und SVP wollen neu oder stärker in der Kantonregierung vertreten sein und FDP, CVP und SP verteidigen ihre bisherigen Sitze. Es wird mit Sicherheit mehr Kandidaten als Sitze geben.
Drei Regierungsräte treten nicht mehr an
Von den bisherigen sieben Regierungsrats-Mitgliedern treten drei nicht mehr an.
Beni Würth (CVP) wurde als Ständerat bestätigt und tritt am Ende der Amtsperiode als Regierungsrat zurück. Martin Klöti (FDP) hat schon vor längerer Zeit angekündigt, dass er im März nicht mehr kandidiert und Heidi Hanselmann (SP), hat Mitte Oktober ihren Rücktritt bekannt gegeben.
Weiterhin im Regierungsrat bleiben wollen Marc Mächler (FDP), Bruno Damann (CVP), Fredy Fässler (SP) und Stefan Kölliker (SVP).
Mehr Frauen im Rennen
CVP, FDP und SP haben bereits vorgeschlagen, mit wem sie ihre leeren Sitze verteidigen wollen.
Die Parteileitung der CVP will mit Susanne Hartmann Gillessen, Stadtpräsidentin von Wil, für den Sitz von Beni Würth antreten. Den Namen Hartmann brachte die CVP erstmals am gestrigen Sonntag in Spiel.
Die FDP Mitglieder schicken Beat Tinner als Nachfolger von Martin Klöti ins Rennen. Das entschieden die Parteimitglieder bereits am 24. Oktober in Uznach.
Auch die SP will ihren zweiten Sitz verteidigen. Die Partei-Delegierten haben am Freitag Laura Bucher als Nachfolgerin von Heidi Hanselmann lanciert.
Drei Parteien haben ihre Kandidaten bestimmt
Damit stellt sich die Situation wie folgt dar:
Bisherige Regierungsräte | Partei | Neue Kandidaten | |
Beni Würth | (CVP) | Nachfolge gesucht | Susanne Hartmann |
Martin Klöti | (FDP) | Nachfolge gesucht | Beat Tinner |
Heidi Hanselmann | (SP) | Nachfolge gesucht | Laura Bucher |
Bruno Damann | CVP) | tritt wieder an | |
Marc Mächler | (FDP) | tritt wieder an | |
Fredy Fässler | (SP) | tritt wieder an | |
Stefan Kölliker | (SVP) | tritt wieder an |
SVP und Grüne werden Forderungen stellen
Die SVP hat ist mit 31.3 Prozent die mit Abstand stärkste Partei, hat aber nur einen Vertreter in der Regierung. Stark zugelegt haben bei den letzten Wahlen die Grüne Partei und die Grünliberale Partei, aber sie haben bis jetzt keinen einzigen Regierungsrat.
Ein Blick auf die Wahlanteil-Tabelle zeigt, wer übervertreten ist und wer untervertreten ist.
Parteienstärke in Prozent im Kanton St.Gallen
Partei | Wahl 2019 | Anzahl Regierungsräte |
SVP | 31.3% | 1 |
CVP | 18.8% | 2 |
FDP | 15.0% | 2 |
SP | 12.7% | 2 |
Grüne | 10.5% | 0 |
GLP | 7.3% | 0 |
Dass die SVP mit mindestens zwei Kandidaten antritt, ist klar. Sie wird es nicht auf sich sitzen lassen, dass sie vierfach untervertreten ist. Sie hat nämlich mehr Wähler als die SP und die FDP zusammen. Aber diese Parteien haben vier Sitze und die SVP nur einen.
Auch dass die Grünen und Grünliberalen in die Regierung wollen, ist logisch. Weil sie zwar grün sind, aber das politische Heu nicht auf der gleichen Bühne haben, wird jede Partei mit eigenen Kandidaten oder Kandidatinnen kommen. Rein rechnerisch hätte jede dieser Partein einen Sitz zugute.
Personen sind fast wichtiger als Prozente
Der Wahlkampf nimmt langsam Fahrt auf. Bedingt durch die Weihnachts- uns Neujahrstage ist er kürzer als vier Monate.
Nachdem die bisherigen Parteien ihre Kandidaten ernannt haben, wird vor allem die Kür bei der SVP interessieren.
Sie hätte schon in früheren Jahren rein rechnerisch mehr als einen Regierungsrat zugute gehabt. Aber das Problem der SVP wird es sein, glaubwürdige und wählbare Kandidaten zu bringen. Hier hatte sie in den letzten Jahren seletn ein glückliches Händchen und das Wahlvok hat dafür ein feines Gespür.