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Schmerikon
10.09.2025
09.09.2025 11:43 Uhr

Die Perlen des Obersees

Eventschiff MS Ufnau, Baujahr 1908.
Eventschiff MS Ufnau, Baujahr 1908. Bild: zVg
Am Dienstag, 26. August 2025, genossen die Seniorinnen und Senioren von Schmerikon eine Schifffahrt mit dem KIBAG Schiff «MS Ufnau» zu den Perlen des Obersee.

Es war ein nachhallendes und verbindendes Erlebnis für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Man konnte dabei viel entdecken und es wurden viele interessante Geschichten von den Obersee-Perlen erzählt.

Ahoi an Bord

Nach dem Willkommgruss für die anwesenden Gäste an Bord gab die Seniorenteam-Leiterin Cornelia Munz den Schifffahrtkurs zu den Obersee-Perlen bekannt.

C.G. Jungs Eigenbau

Architektonisch wird der Eigenbau Jungs geprägt vom Baumaterial Stein. 1922 kaufte er das kleine Grundstück zwischen der Bahnlinie und dem Schilfgürtel.

Carl Gustav Jung (1875–1961) gehört zu den bemerkenswerten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Unser Gast an Bord, Dr. Emmanuel Kennedy, erzählte, dass die C.G. Jung-Stiftung sich mit der ehrenamtlichen Unterstützung der Nachkommen Jungs um den Unterhalt des Baudenkmals sowie des gesamten Geländes kümmert.

Da es keine Zufahrt hat und praktisch nur vom See her sichtbar ist, hält es Neugierige und Interessierte auf Distanz. Doch die Stiftung bietet im Frühling und Herbst Führungen an. 

Turmartiger Bau aus Sandstein. Bild: zVg

Entdeckungsreise voller Freude

Spitalseelsorger Michael Steuer weiss viel über die Geschichte vom Kloster Mariazell Wurmsbach: Seit 1259 gibt es das Kloster am Oberen Zürichsee, seit 1843 ist die Bildung junger Menschen ein grosses Thema und seit 30 Jahren sind die Schwestern bereits im Internet präsent (www.klostermariazell.ch). Denn, wer eine lange Vergangenheit hat, weiss umso besser, wie wichtig die Zukunft ist. Die Klosterchronik ist schon lang, aber lange noch nicht fertig. Auch 766 Jahre nach der Gründung passiert immer wieder etwas Neues.

Zündhölzlifabrik und Kappelle St. Martin

Ein besonderes Highlight war die ehemalige Zündhölzlifabrik (Villa Sorpresa), die seit dem Frühling 2025 zum Verkauf ausgeschrieben ist. Cornelia Munz berichtete, dass das Grundstück 3'600 Quadratmeter gross ist und zirka 30 Millionen Franken kostet.

Die Weiterfahrt zur Kapelle St. Martin Busskirch mit dem Weitblick ins Zürcher Oberland war wunderschön. Seit bald 1'500 Jahren werden in der Kirche Gottesdienste gefeiert und sie gilt als Ort der Besinnung. Ein idealer Ort für Brautpaare, um Hochzeitsfotos am See zu machen.

Der Steinbruch der Familie Kuster (l.) und MUCK – Christian Kuster (r.). Bild: zVg/Collage: Linth24

Steinbruch der Familie Kuster

«Naturstein ist unsere Passion...», so der Leitspruch von MUCK – Christian Kuster, Verwaltungsratspräsident der Steinbruch-Unternehmungen. Mit grosser Kompetenz erzählte er die Firmengeschichte.

Seit 1882 gewinnt und verarbeitet das Unternehmen Sandsteine am oberen Zürichsee. Damals erwarb Johann Kuster seinen ersten Sandsteinbruch auf dem Uznaberg (Gemeinde Uznach). In den zwanziger Jahren, im Zuge der Pacht bzw. Übernahme der Sandsteinbrüche Bätzimatt (am Buchberg), Waldisberg (bei Bäch) und Guntliweid (bei Nuolen), wurde der Geschäftssitz an den heutigen Standort verlegt. Inzwischen leitet die vierte Kuster-Generation den Betrieb mit rund 40 Mitarbeitern. 

Von den einstigen Sandsteinbrüchen betreibt die Firma Kuster heute jenen in Nuolen (Buchberger Sandstein und Guntliweider Hartsandstein) sowie seit 1991 jenen im Lehholz in Bollingen (Bollinger Sandstein). Granit, Marmor, Speckstein und weitere Natursteine werden zusätzlich angeboten.

Werftmuseum der KIBAG

 Die Insel Bätzimatt ist das Resultat der Kiesgewinnung im Seegrund. Sie ist durch Ausbaggerung der umgebenden Kiesvorkommen entstanden. Bereits um 1970 wurde sie zum Naturschutzgebiet, was später gesetzlich verankert wurde. Das ist auch der Grund, weshalb sich hier keine offizielle Schiffsanlagestelle befindet. Nach der Stilllegung der Werft im Jahre 1971 beschlossen die damaligen Firmenverantwortlichen der KIBAG, die Bauten und ihre Einrichtungen so zu belassen und mit Sammlungsmaterial zu ergänzen. Sie ist bis heute als Werftmuseum und Geburtsstätte der KIBAG erhalten. MUCK – Christian Kuster zeigte uns die Werkstatt im Werftmuseum.

Die Förderung von Baustoffen und der Transport mit Ledischiffen ist nur ein Bereich der KIBAG Holding AG. Es werden jedoch auf dem Zürichsee nach wie vor jährlich gegen 300'000 Tonnen Kies, Sand und Steine transportiert. Denn ein Ledischiff fasst bis zu einem 50-fachen eines Lastwagens. Zur KIBAG-Flotte gehören ferner die Ledischiffe Saturn, Werner, Verena, Neptun, Gallus und das Partyschiff Ufnau. 

Ausklang am Obersee

 Eine Seefahrt, die macht hungrig und froh!

Fein waren die Fischnusperli, die Dora und Turi Wespe zum Apèro in der alten Zementi zubereiteten. Mit einem Schluck Baumer-Wein stimmten die Seniorinnen und Senioren das Schmerkner Lied und weitere stimmungsvolle Liedern an.

Vielen Dank an das OK-Seniorenteam sowie den Helfern im Seniorenteam für die Perlen-Seefahrt. Vielleicht verspüren Sie liebe Leserin oder lieber Leser, auch Lust, einmal mit dabei zu sein und zusammen mit dem Seniorenteam Neues zu entdecken.

Nun freuen sich die Seniorinnen und Senioren auf die Kunst und indische Kulinarik am Dienstag, 21. Oktober 2025, im BGZ in Uznach. Details zu den Veranstaltungen werden im Pfarreiforum rechtzeitig bekanntgegeben sowie in den Schriftenständen der Kirchen und Pfarreiheime publiziert.

Paul Sutter/Linth24