Das letzte Teilverbandsschwingfest vor dem Höhepunkt wurde mit Spannung erwartet, und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Nicht Staudenmann, nicht Walther und auch nicht Alpiger standen am Abend als Sieger unterhalb der Burg Lenzburg, sondern der Ostschweizer Damian Ott. In einem harten Schlussgang bezwingt er den Lenzburger Nick Alpiger.
Glutofenhitze
Es war heiss – und es war der Tag von Damian Ott. Schon beim Anschwingen zeigte der Kilchberger Sieger, dass sein Ziel klar war: der Festsieg. Gleich im ersten Gang bezwang er den zähen Baselbieter Eidgenossen Adrian Odermatt mit einem inneren Haken im ersten Zug. Ein Blitzsieg, der den Ton für den Tag vorgab.
Von Sieg zu Sieg
Auch die nächsten Gegner hatten gegen den Toggenburger das Nachsehen: Verteidigungskünstler Pascal Joho und vor dem Mittag der zweite Baselbieter Eidgenosse Lars Voggensperger mussten sich ebenfalls geschlagen geben. Nach der Halbzeit war Ott der einzige Gast, der noch keine Punkte abgegeben hatte.
Auch Frank geschlagen
Selbst das Solothurner Schwingtalent Marius Frank konnte dem Druck nicht standhalten – nach einem Stich lag er platt auf dem Rücken. In der Qualifikation für den Schlussgang traf Ott auf den Berner Gast Fabian Staudenmann. Ott wusste: Ein gestellter Gang würde ihm die Teilnahme am Schlussgang sichern. Mit taktischer Raffinesse setzte er genau das um – das Unentschieden reichte für die Qualifikation.
Münger Murks
Im Schlussgang stand ihm der Lokalmatador Nick Alpiger gegenüber, der in seiner Heimat einen starken Wettkampf zeigte. Bei brütender Hitze lieferten sich die beiden ein intensives Duell. Nach rund sieben Minuten packte Ott am Boden seine bekannteste Waffe aus – den Münger Murks – und bezwang Alpiger nach 7:47 Minuten vor 5250 Zuschauern.
Zweiter Teilverbandsfestsieg
Für Damian Ott ist dies bereits der zweite Teilverbandsfestsieg der Saison nach dem Erfolg am Nordostschweizerischen. Auch für das Ostschweizer Team war es ein grosser Erfolg: Armon Orlik klassierte sich direkt hinter Ott auf Rang zwei.
Starke St. Galler in Schaffhausen
Beim letzten Kantonalschwingfest – traditionell im Kanton Schaffhausen ausgetragen – feierte der Appenzeller Martin Hersche ein starkes Comeback. Im Schlussgang bezwang er Thomas Burkhalter und sicherte sich damit den Festsieg.
Sieben Kränze
Die St. Galler Schwinger reisten mit insgesamt sieben Kränzen nach Hause. Besonders beeindruckend: Marcel Räbsamen klassierte sich im fünften Schlussrang und holte damit bereits seinen neunten Kranz in der laufenden Saison – und das bei noch zwei ausstehenden Kranzfesten. Eine bemerkenswerte Leistung des Toggenburgers.
Nun die Selektion für das ESAF
Das Schaffhauser Kantonalschwingfest hatte für viele Athleten besondere Bedeutung, denn in den kommenden Wochen wird entschieden, wer mit dem NOS-Team am Eidgenössischen Schwingfest in Mollis teilnehmen darf.
Entsprechend motiviert zeigten sich die Schwinger: Andreas Ziegler, Cédric Lenherr, Manuel Weber, Michael Bernold und Patrick Kurmann (alle auf Rang fünf), sowie Sandro Gmür (Rang sieben) sicherten sich den Kranz – und damit eine mögliche Qualifikation für den Saisonhöhepunkt.
Für Sandro Gmür war es ein ganz besonderer Moment: Er gewann seinen ersten Kranz überhaupt – und das gleich bei einem auswärtigen Kantonalschwingfest.
Schwägalp steht an
Nun steht für die Ostschweizer Schwinger am kommenden Sonntag ihr Heimfest auf der Schwägalp auf dem Programm. Da legendäre Bergkranzfest findet bereits zum 25. Mal statt, und da wollen sich die Ostschweizer mit dem Ausblick auf Mollis nochmals von ihrer besten Seite zeigen. Im Kampf um den Tagessieg gegen die Gäste aus der Inner- und Südwestschweiz wollen sie dominieren.