Für einmal herrschte Trubel rund um die Alphütte Rittmarren. Musikklänge gesellten sich zum Gezwitscher der Vögel, Lachen und Stimmengewirr hallten durch die Luft. Die Besucher hatten alle dasselbe Ziel – die neue Alphütte zu besichtigen. Diese erstrahlt, nach einem Jahr Bauzeit etwas versetzt zur alten Hütte, im neusten Glanz. In der traditionellen Strickbauweise erstellt, wird der Neubau von einem grosszügigen Giebeldach vor Wind und Wetter geschützt.
Alphütte Rittmarren ganz regional
Rund 130 Bäume aus nahem Wald verwertet
Da der Rittmarren ein beliebtes Ausflugsziel ist und bereits in der alten Hütte während der Sommermonate ein kleiner Alprestaurationsbetrieb geführt wurde, wird auch in der neuen Hütte die Stube für Gäste offenstehen. Grosse Fenster holen die bestechende Aussicht über den Zürichsee ins Hütteninnere. Ansonsten ist der Raum, wie das ganze Gebäude rundum in Holz belassen. 120 Fichten sowie sechs Eschen und sechs Douglasien aus dem nahen Wald der Ortsgemeinde konnten hierfür verwertet werden und in einer Sägerei in Wattwil zu 120 Kubikmeter Balken, Schalungsbretter und Leisten gesägt, getrocknet sowie gehobelt werden.
Fachwissen gefordert
Die Besitzerin der Hütte, die Ortsgemeinde Gommiswald, steckte sich das Ziel, möglichst regional zu bauen und auch die Wertschöpfungskette Holz in der Region zu belassen. «Bauen rundum mit Holz aus der Region erfordert Fachwissen und ist alles andere als alltäglich», war von Handwerkern, welche ebenfalls aus der Umgebung stammten und am Besichtigungstag der Alphütte ihre hölzigen Berufe vorstellten, zu erfahren. Für den für den Bau verantwortlichen Tobias Ziegler von der Ziegler und Partner Architekten AG aus Rapperswil-Jona ist so ein Bau rundum aus Schweizer Holz, gefertigt mit Handwerkern aus der Region, ein Gewinn für alle Beteiligten. «Wer lokal baut, weiss was er hat», versichert er.
Das Einheimische zeigt sich bei der neuen Rittmarren-Hütte übrigens auch in anderen Bereichen. So verspricht der neue Ofen, in schönstem Bollinger Sandstein gefertigt, wohlige Wärme und gemütliche Stunden in der kälteren Jahreszeit. Auch werde, sobald die alte Hütte rückgebaut, die Umgebung standorttreu mit Alpenwiesenblumen aufgewertet. Das Echo der zahlreichen Besucher über den Neubau war durchs Band positiv. Was den verschiedenen Wortwechseln in der Festwirtschaft zu vernehmen war. Wissenshungrige gönnten sich zudem einen Austausch mit den anwesenden Vertretern der Waldberufe, welche an verschiedenen Posten in ihr Schaffen und den von ihnen angestrebten Zukunftswald blicken liessen.