Von Johann Baptist Thaller (18391952) führt die Caecilia-Musikgesellschaft die Missa pro defunctis c-moll auf, welche die im Jahre 1737 gegründete Bruderschaft über 100 Jahre lang bis 2013 als „Bruderschafts-Requiem“ jeweils im November aufgeführt hat. Nach der Liturgiereform in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde das „Dies irae“ als unzeitgemäss gestrichen. Am 2. November 2019 wird nun, nach über 50 Jahren, wieder die vollständige Messe erklingen.
Noch bis vor wenigen Jahrzehnten wurde das Thaller-Requiem stets beim Begräbnis eines Mitgliedes der „Caecilia“ aufgeführt. Diese sonst wenig bekannte Totenmesse wurde dadurch zum „Rapperswiler Requiem“, zumal sie auch gegen ein bescheidenes Entgelt für jede andere Bestattung „gebucht“ werden konnte.
Das Stabat mater c-moll op. 16 von Joseph Gabriel Rheinberger (18391901) zeigt uns Maria, die von Schmerz zerissene Mutter Jesu, welche symbolisch für alle von Angst und Leid betroffenen Menschen unter dem Kreuz steht. Das Werk führt zwar musikalisch in die tiefsten Abgründe des Menschseins, lässt den Zuhörer aber nicht darin zurück, sondern weist ihn hoffnungsvoll auf die zu erwartende himmlische Seeligkeit hin. Mit der Fuge „Quando corpus morietur, fac ut animae donetur paradisi gloria (wird der Leib dem Tod zum Raube, heb‘ die Seele aus dem Staube zu des Himmels Seligkeit) und dem erlösenden Amen am Ende des Werkes wird die Zuhörerschaft zuversichtlich in den Alltag entlassen.
Die Caecilia-Musikgesellschaft musiziert unter der Leitung von Musikdirektor Frank Mehlfeld. Als Solisten wirken, Sybille Diethelm, Sopran, Tino Brütsch, Tenor und Hubert Michael Saladin, Bariton.