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Kanton
03.04.2025
04.04.2025 06:33 Uhr

US-Zoll trifft Ostschweiz

Nach Einschätzung der IHK St.Gallen-Appenzell könnten Ostschweizer Betriebe besonders hart von den neuen US-Zöllen betroffen sein. (Symbolbild)
Nach Einschätzung der IHK St.Gallen-Appenzell könnten Ostschweizer Betriebe besonders hart von den neuen US-Zöllen betroffen sein. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Die St.Galler Industrie- und Handelskammer rechnet in einer Reaktion auf die angekündigten US-Zölle gegen Schweizer Produkte mit «besonders harten Auswirkungen» für die Ostschweiz.

Die angekündigten Zölle von 32 Prozent träfen die Firmen in einer Phase schwacher Auftragslage und struktureller Herausforderungen, schrieb die Industrie- und Handelskammer (IHK) St.Gallen-Appenzell am Donnerstag in einer Mitteilung. Besonders betroffen sein dürften Betriebe, deren Wertschöpfung stark in internationale Lieferketten eingebunden ist.

Verteuerung bei Lieferketten befürchtet

Ähnlich sieht es die IHK Thurgau und geht davon aus, dass die Betriebe zusätzlich von Zöllen gegen die EU betroffen sein werden: «Denn diese werden die Preis- und Kostenanpassungen über die Lieferketten zu spüren bekommen», schrieb die IHK Thurgau.

Handelsdiplomatie soll entschärfen

«Die IHK erwartet, dass sich die Schweizer Handelsdiplomatie gegenüber den USA rasch und dezidiert für eine Entschärfung der Situation einsetzt», hiess es im Communiqué weiter. Analog zum Thurgauer Wirtschaftsverband betonte auch die IHK St.Gallen-Appenzell die Wichtigkeit von stabilen Beziehungen zur Europäischen Union, dem wichtigsten Handelspartner für die Ostschweiz.

Exporte von über zwei Milliarden Franken

Trotz der Unsicherheiten sei Panik fehl am Platz, so die IHK Thurgau weiter. Die Eskalation eines Handelskonfliktes gelte es «nach aller Möglichkeit» zu vermeiden.

Ostschweizer Unternehmen exportierten gemäss Zahlen der IHK St.Gallen-Appenzell im vergangenen Jahr Waren im Wert von über 2,3 Milliarden Franken in die USA. 14 Prozent aller Ostschweizer Warenexporte gingen in die Vereinigten Staaten. Mit Abstand am meisten lieferten die Unternehmen in die Länder der EU mit einem Exportanteil von 58,7 Prozent.

Keystone-SDA / Redaktion Linth24