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Kultur
29.03.2025
26.03.2025 11:46 Uhr

Tanzperformance «Refugium»

Wenige Requisiten wie Kleiderständer, Mantel und Spiegel werden von den drei Tänzerinnen zum Leben erweckt und verwandeln sich in akrobatische Spielpartner.
Wenige Requisiten wie Kleiderständer, Mantel und Spiegel werden von den drei Tänzerinnen zum Leben erweckt und verwandeln sich in akrobatische Spielpartner. Bild: Klangkörper Kollektiv
Die Gebert Stiftung für Kultur freut sich, am Samstag und Sonntag, 3. & 4. Mai 2025, zwei Tanzaufführungen mit dem Klangkörper Kunstkollektiv zu präsentieren.

Wer von Bollingen dem See entlang Richtung Schmerikon spaziert, erblickt – hinter Bäumen versteckt – einen Turm. Das, von hinten betrachtet, schlichte Gebäude steht direkt am See. Der weltberühmte Psychiater und Psychoanalytiker C.G. Jung hatte sich hier ab 1923 einen Rückzugsort errichtet.

Das Klangkörper Kunstkollektiv zeigt am ersten Mai-Wochenende zwei Tanzaufführungen, die vom Schaffen Jungs und seinem Bollinger Turm inspiriert sind.

Refugium in Bollingen

«Refugium» nennt die in Eschenbach wohnhafte Choreografin und Tänzerin Carla Battaini ihr Tanzstück, das sie über die letzten 20 Monate entwickelte.

Zentraler Ausgangspunkt ist die Analytische Psychologie Carl Gustav Jungs. Jung pflegte neben seiner Arbeit als Psychiater die eigene Kreativität, suchte aktiv nach verborgenen, unbewussten Zonen – nach seinen im Alltag wenig präsenten Schatten. Er war selber malerisch und schriftstellerisch tätig und zog sich dafür aus dem geschäftigen Zürich gerne an den Obersee zurück.

In seinem Bollinger Turm führte er – abgeschieden von den an ihn gestellten kollektiven Erwartungen – ein äusserlich einfaches Leben. Umso mehr Zeit und Raum fanden hier sein Inneres und seine Imaginationen.

C.G. Jung war malerisch und schriftstellerisch tätig und zog sich dafür gerne zurück in seinen Bollinger Turm am Obersee. Bild: zVg

Faszinierendes Kammerspiel

Malerei, Musik und Tanz bilden in «Refugium» ein Spannungsfeld von «Unbewusst-Bewusst» und «Individuum-Kollektiv». Aus der Dynamik zwischen den Polen entwickelt sich ein faszinierendes Kammerspiel.

Wenige Requisiten wie Kleiderständer, Mantel und Spiegel werden von den drei Tänzerinnen zum Leben erweckt und verwandeln sich in akrobatische Spielpartner. Sie werden zu Archetypen der menschlichen Fantasie. 

Der Tanz dient dabei als verbindendes Glied zwischen grossformatigen Ölgemälden, Klavierklängen und elektronischen Sounds. Die Musik bettet das Bühnengeschehen in eine sphärische Landschaft von tranceartigem Charakter. Fortlaufende szenische Interaktionen entwickeln im Austausch mit dem Publikum einen erfüllenden Spannungsbogen.

«Refugium» verbindet Musik, Malerei und Tanz zu einer anregenden Tanzperformance. Bild: Klangkörper Kollektiv

Zwei Aufführungen

Am Samstagabend wird das Stück als Tanztheater gezeigt. Die Aufführung dauert etwa 75 Minuten.

Am Sonntag begleitet die Jungsche Analytikerin Irene Gerber die in der Performance ausgedrückten symbolischen Bilder mit Erläuterungen aus der Sicht der Psychologie C.G. Jungs. Diese Aufführung dauert um die 100 Minuten. 

Carla Battaini, Maria Fidalgo, Priscilla Roeck – Choreografie, Tanz * Laia Lakin – Malerei, Kostüm * Michael Walder, Thomas Walschot – Musik, Komposition * Flavio Battaini – Licht * Salomé Jost – Video * Naomi Kamihigashi – Outside Eye * Carla Battaini – Konzept, Produktionsleitung.

Kurzinfos
Anlass: Klangkörper Kunstkollektiv: Tanzperformance «Refugium».
Datum/Uhrzeit:
Samstag, 3. Mai 2025, 20:00 Uhr.
Sonntag, 4. Mai 2025, 17:30 Uhr.* 
Ort: *Alte Fabrik, Klaus-Gebert-Strasse 5, 8640 Rapperswil-Jona.
Vorverkaufeventfrog.ch (Samstag), eventfrog.ch (Sonntag).
Reservation: office@alte-fabrik.ch / Tel. 055 225 74 74 / www.alte-fabrik.ch/refugium.

Preise
Eintritt: CHF 30.–
Eintritt AHV/IV: CHF 25.–
Eintritt Studierende, Jugendliche, KulturLegi: CHF 15.–

*Am Sonntag begleitet die Jungsche Analytikerin Irene Gerber die in der Performance ausgedrückten symbolischen Bilder mit Erläuterungen aus der Sicht der Psychologie C.G. Jungs. Die Aufführung dauert etwa eine halbe Stunde länger.

Gebert Stiftung für Kultur/Alte Fabrik/Linth24