Wer ein Auge über den eigenen Tellerrand hinaus wagt, der ist an den Events der St. Galler Kantonalbank immer gut aufgehoben. Am 3. Februar richtete sich der Blick von der regionalen Wirtschaft in der Ostschweiz hinaus in die EU und die USA, bevor es mit dem Autoexperten Prof. Bratzel auf eine rasante Fahrt in die Zukunft der Automobilbranche ging. 150 Interessierte folgten dem Ruf ans Podium im Zauberhut.
Heute Herausforderung. Morgen Erholung.
Diese zwei Schlagworte bildeten den Rahmen für die Referate von Thomas Stucki, Leiter Investment Center und Dominik Schmidlin, Leiter Anlagestrategie und Analyse und dem St. Galler Regierungsrat und Finanzdirektor Marc Mächler.
Nach Dominik Schmidlins Einschätzung zeigt sich die Ostschweizer Wirtschaft zurzeit gemischt. Der Binnenmarkt entwickelt sich stabil, aber die Industrie kämpft mit der schwachen Nachfrage aus dem Ausland, besonders dem Süden Deutschlands. Die Hälfte der exportorientierten Industrieunternehmen im Linthgebiet würden von zu niedrigen Auftragsbeständen berichten. Schmidlin: «Firmen im Linthgebiet blicken mit gemischten Gefühlen auf die folgenden Monate. Aus dem Ausland kommen wenig Impulse für eine Erholung.» Während die Talsohle erreicht scheint, fehlen Impulse aus dem Ausland für eine kräftige Erholung. Der Binnenmarkt stützt die regionale Wirtschaft.
Wachstum uneinheitlich
Thomas Stucki, Anlagechef der St.Galler Kantonalbank, erwartet in diesem Jahr eine uneinheitliche weltwirtschaftliche Entwicklung. Besonders Deutschland schwächelt, was die Ostschweizer Wirtschaft belasten dürfte. Die USA werde mit der Wahl Trumps wirtschaftlich weiterhin als globaler Wachstumsmotor fungieren. Die Schweizer Wirtschaft erhält Unterstützung von tiefen Zinsen und die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird im März den Leitzins wohl erneut senken, um dem starken Schweizer Franken entgegenzuwirken.