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Schweiz
21.01.2025
21.01.2025 08:17 Uhr

Erdbebenland Schweiz

Bild: alyaoum24 (Youtube, CC BY 3.0, Wikimedia Commons)
Das Erdbebengefährdungsmodell der ETH Zürich bestätigt die Schweiz als Erdbebenland. Im Mittel ist alle 8 bis 15 Jahre mit einem Erdbeben der Magnitude 5 zu rechnen, auch wenn das letzte Beben dieser Magnitude knapp 25 Jahre zurück liegt.

Erdbeben-Überwachung

Mit seinem Netzwerk von mehr als 200 Seismometern registriert der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich in der Schweiz und im nahen benachbarten Ausland durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag beziehungsweise 1’000 bis 1’500 Erdbeben pro Jahr. 

Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden etwa 10 bis 20 Beben jährlich. Diese weisen in der Regel Magnituden von 2.5 oder mehr auf. Im langjährigen Durchschnitt ereignen sich 24 Beben pro Jahr mit einer Magnitude von 2.5 oder grösser. Die Wahrscheinlichkeit für ein katastrophales Beben mit einer Magnitude von etwa 6 oder mehr liegt bei einem Prozent im nächsten Jahr.

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) überwacht die seismische Aktivität in der Schweiz und den angrenzenden Regionen seit den 1970er Jahren in Echtzeit mit einem Netz von über 400 Stationen, von denen 300 vom SED betrieben werden und 200 Teil des nationalen Netzwerks sind. Die vom SED betriebenen Stationen sind über das ganze Land verteilt und an verschiedenen Orten, unter anderem in Höhlen, Tunneln und sogar in Bohrlöchern installiert.

Erdbebengefährdung in der Schweiz

Das Erdbebengefährdungsmodell bestätigt die Schweiz als Erdbebenland. Im Mittel ist alle 8 bis 15 Jahre mit einem Erdbeben der Magnitude 5 zu rechnen, auch wenn das letzte Beben dieser Magnitude knapp 25 Jahre zurück liegt (Vaz GR, 1991). Bei einem solchen Beben sind je nach Region und Tiefe des Hypozentrums zahlreiche Schäden an Gebäuden zu erwarten. Beben mit einer Magnitude von 6 oder grösser, bei denen weiträumige und teils starke Schadensbilder möglich sind, ereignen sich durchschnittlich alle 50 bis 150 Jahre. Beben dieser Magnituden sind im Prinzip jederzeit und überall in der Schweiz möglich, das bisher letzte traf 1946 das Oberwallis (Sierre VS, 1946).

Erdbebenvorhersage

Weltweit sind Wissenschaftler seit Jahrzehnten auf der Suche nach verlässlichen Zeichen, die ein kommendes Erdbeben ankündigen. Trotz anekdotischer Erfolgsgeschichten hat sich bisher keiner der häufig diskutieren „Erdbebenpropheten“ als ausreichend verlässlich erwiesen.

Immer wieder als Vorbote für Erdbeben im Gespräch ist abnormales Verhalten von Tieren. Bisher gelang es weltweit keiner Forschungsgruppe durch systematische Tierbeobachtungen Erdbeben zuverlässig vorherzusagen. Es gibt aber Berichte über abnormes Verhalten bei Ratten, Schafen, Hunden etc.

Erdbebenursachen

Erdbeben in Europa sind im Wesentlichen auf Spannungen in der Erdkruste zurückzuführen. Bei auf natürliche Weise auftretenden Erdbeben rühren diese Spannungen von der Plattentektonik her. Die Eurasische Platte umfasst einen grossen Teil des europäischen und asiatischen Festlands und bewegt sich in Relation zu den benachbarten Platten im Süden (Afrikanische Platte), im Südwesten (Anatolische Mikroplatte) und im Westen (Nordamerikanische Platte). Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Mikroplatten zwischen Europa und Afrika. Hierdurch ergibt sich rund um das Mittelmeer, einschliesslich der Alpenregion, ein besonders komplexes Bild. Aufgrund der Mikroplatten treten Erdbeben in Europa innerhalb eines grossen Gebiets auf, nicht nur entlang einer klar definierten Zone.

Griechenland und die Türkei sind in Europa dem grössten Erdbebenrisiko ausgesetzt.

Toggenburg24