Erdbeben-Überwachung
Mit seinem Netzwerk von mehr als 200 Seismometern registriert der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich in der Schweiz und im nahen benachbarten Ausland durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag beziehungsweise 1’000 bis 1’500 Erdbeben pro Jahr.
Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden etwa 10 bis 20 Beben jährlich. Diese weisen in der Regel Magnituden von 2.5 oder mehr auf. Im langjährigen Durchschnitt ereignen sich 24 Beben pro Jahr mit einer Magnitude von 2.5 oder grösser. Die Wahrscheinlichkeit für ein katastrophales Beben mit einer Magnitude von etwa 6 oder mehr liegt bei einem Prozent im nächsten Jahr.
Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) überwacht die seismische Aktivität in der Schweiz und den angrenzenden Regionen seit den 1970er Jahren in Echtzeit mit einem Netz von über 400 Stationen, von denen 300 vom SED betrieben werden und 200 Teil des nationalen Netzwerks sind. Die vom SED betriebenen Stationen sind über das ganze Land verteilt und an verschiedenen Orten, unter anderem in Höhlen, Tunneln und sogar in Bohrlöchern installiert.
Erdbebengefährdung in der Schweiz
Das Erdbebengefährdungsmodell bestätigt die Schweiz als Erdbebenland. Im Mittel ist alle 8 bis 15 Jahre mit einem Erdbeben der Magnitude 5 zu rechnen, auch wenn das letzte Beben dieser Magnitude knapp 25 Jahre zurück liegt (Vaz GR, 1991). Bei einem solchen Beben sind je nach Region und Tiefe des Hypozentrums zahlreiche Schäden an Gebäuden zu erwarten. Beben mit einer Magnitude von 6 oder grösser, bei denen weiträumige und teils starke Schadensbilder möglich sind, ereignen sich durchschnittlich alle 50 bis 150 Jahre. Beben dieser Magnituden sind im Prinzip jederzeit und überall in der Schweiz möglich, das bisher letzte traf 1946 das Oberwallis (Sierre VS, 1946).