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Eschenbach
20.01.2025
21.01.2025 06:52 Uhr

Heiliges Hochbeet! Nachbarstreit erschüttert Kirche

Corpus delicti: diese Hochbeete stehen am falschen Ort.
Corpus delicti: diese Hochbeete stehen am falschen Ort. Bild: kath.ch
Der Kirchverwaltungsrat von Eschenbach ist in einen Nachbarschaftsstreit involviert. Die angeklagte Julia Rüegg versteht die katholische Welt nicht mehr.

Die Internetplattform «kath.ch» beschreibt die groteske Geschichte bis ins Detail.  Im Zentrum steht die Familie Rüegg, die im ehemaligen Mesmerhaus in Walde lebt: erst als Mieterin, seit 2020 als Besitzerin. Sie erwarb Haus und Grundstück von der örtlichen Kirchgemeinde. Das Nachbarsgrundstück blieb im Besitz des KVR.

Grenzsteine als Beweismittel

Allerdings gab es ein Problem beim Grenzverlauf zwischen den beiden Grundstücken. Das wurde offensichtlich, als die Familie Rüegg 2019 zwei Hochbeete bauen liess. Beim Graben kamen Grenzsteine unterhalb der geplanten Hochbeete zutage. «Uns sagte man vorher, dass die Grenze an einem ganz anderen Ort durchgeht», sagt Rüegg. Also gab es ein Problem mit dem Grenzverlauf.

Angeblich keine Probleme

«Wir holten jedes Mal die Bewilligung beim KVR-Liegenschaftenverwalter ein, wenn wir einen Umbau planten», sagt Julia Rüegg gegenüber «kath.ch». Dieser habe immer alles mündlich bewilligt. Auch über die Grenzproblematik hätten sie miteinander gesprochen. Und er habe ihnen gesagt, das sei kein Problem, man müsse da nichts unternehmen.

Nachbar verbietet Zugang

Im Sommer 2023 wurde es dann doch zum Problem. Der Nachbar, der im Pfarrhaus nebenan zur Miete wohnt, verbot der Familie Rüegg plötzlich, zu ihren Hochbeeten zu gelangen.

Diese lägen auf seinem Grundstück. Er kontaktierte auch den KVR, den Besitzer von Pfarrhaus und Grundstück darum. «Seither heisst es, die Hochbeete müssen weg», sagt Rüegg.

Es drohen Kosten von 25'000 Franken

Das will die Familie Rüegg aber nicht. Denn die Hochbeete sind massiv. Sie abzubauen, kostet rund 25›000 Franken, laut der Offerte eines Landschaftsgärtners. «Wir haben sehr viele Lösungsvorschläge gebracht», sagt Julia Rüegg. Etwa einen Pacht- oder Mietvertrag für das betreffende kleine Landstück. Oder einen Landabtausch.

«Was wir zu viel auf der Seite der Hochbeete haben, würden wir dem Nachbarn auf einer anderen Seite des Grundstücks in gleicher Grösse abgeben», so Rüegg. «Wir würden auch alle Kosten übernehmen, etwa für die Grundbucheintragung.»

Klage beim Kreisgericht

Doch davon will der KVR Eschenbach offenbar nichts wissen. Im letzten September hat er Klage eingereicht beim Kreisgericht See-Gaster in Uznach SG. Das Gericht bestätigt den Eingang dieser Klage, gegenüber «kath.ch».

Nun liegt der Ball beim Kreisgericht See-Gaster. Die Verhandlung sei noch nicht angesetzt, heisst es dort. Wie in solchen Fällen üblich, gilt für alle beteiligten  die Unschuldsvermutung.

linth24