Der «Tages Anzeiger» liefert die Bestandesaufnahme, die Autofahrer kaum jubeln lässt.
Mit der Einführung von Tempo 30 auf Hauptstrassen sollen beispielsweise in den Bezirken Meilen und Horgen die Anwohner vor Lärm geschützt werden. Die Umsetzung schreitet allerdings nicht so rasch voran, wie einst geplant war. Dies sind die neusten Entwicklungen.
Verzögerung in Wädenswil
In Wädenswil will der Kanton den Verkehr auf der Seestrasse, der Zuger- und der Schönenbergstrasse entschleunigen. Der Kanton hatte angekündigt, noch im Jahr 2024 im Zentrum Tempo 30 einzuführen.
Doch dieser Zeitplan ist überholt. Im letzten Sommer lagen die Pläne für die Lärmsanierung öffentlich auf. Drei Einsprachen seien eingegangen, teilt Sascha Rhyner, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion, mit.
Wende in Hütten
Während im Ortszentrum Wädenswil die Tempo-30-Pläne auf Widerstand stossen, wünschen sich viele Einwohnerinnen und Einwohner im Ortsteil Hütten schon länger eine Entschleunigung
Doch nun gab es offenbar einen Meinungsumschwung. Wie der Kanton auf Anfrage mitteilt, ist für Ende 2025 geplant, die Ortsdurchfahrt zu sanieren. Dazu gehöre auch die Einführung von Tempo 30.
Einsprachen in Horgen
Der Kanton will auch die Seestrasse in Horgen zwischen den Kreiseln im Sommer 2025 sanieren. Zudem möchte er auf der Seestrasse den Verkehr verlangsamen, um den Lärm zu reduzieren. Dagegen hagelte es Kritik. FDP und SVP reichten eine Initiative ein mit dem Ziel, Tempo 50 auf grösseren Strassen zu beizubehalten.
Ob sich der Kanton von seinen Plänen abhalten lässt, ist fraglich. Inzwischen ist jedenfalls klar, wo genau auf der Seestrasse Tempo 30 gelten soll: auf der rund 250 Meter langen Strecke vom Kreisel Stockerstrasse bis zur Einmündung Schärbächlistrasse.
Hombrechtikon muss warten
Im Zentrum von Hombrechtikon sind die Kantonsstrassen in einem schlechten Zustand. Der Kanton will sie instand setzen und gleichzeitig sicherer und dank Tempo 30 ruhiger gestalten. Er hat deshalb ein Vorprojekt für die Sanierung der Ortsdurchfahrt ausgearbeitet, das letzten Sommer öffentlich aufgelegen ist.
Bis es so weit ist, wird noch viel Zeit verstreichen. Das Projekt werde voraussichtlich Anfang 2026 öffentlich aufliegen, gibt die Baudirektion Auskunft.
Arbeiten in Männedorf
In Männedorf haben die Arbeiten zur Sanierung der Bergstrasse im November begonnen. Sie dauern bis etwa Oktober 2025. Die Bergstrasse ist eine wichtige Verkehrsachse von Männedorf nach Oetwil. Künftig soll der Verkehr auf einem 400 Meter langen Abschnitt oberhalb der Bahnschranke in Männedorf langsamer rollen.
Die Strassensanierung hat begonnen. Gegen die Einführung von Tempo 30 ist allerdings noch eine Einsprache hängig.
Küsnacht wartet
Die Schiedhaldenstrasse ist eine Hauptverkehrsachse in Küsnacht. Auf dem Abschnitt ab dem Kreisel an der Alten Landstrasse bis nach dem scharfen Buckwiesrank soll nach dem Willen des Kantons Tempo 30 gelten.
Drei Beschwerden gingen beim Verwaltungsgericht ein, darunter eine mit zwanzig Beschwerdeführern.
Bekämpft wird Tempo 30 unter anderem vom Gewerbeverein Küsnacht und von der SVP. Auch der Gemeinderat lehnt es ab. Er verzichtete aber auf eine Beschwerde, da er sie als praktisch aussichtslos erachtete, wie er mitgeteilt hatte.