Als ich im Herbst 2016 nach meiner «Fast-Wahl» zum Stadtpräsidenten von Rapperswil-Jona Martin Stöckling für das Amt vorschlug, fragte niemand: «Kann der Regierungsratssohn das?»
Und keiner wollte wissen: «Ist Stöckling ohne Gemeindeerfahrung Rapperswil-Jona gewachsen?»
Anders bei Barbara Dillier
Anders bei Barbara Dillier. Stadtpräsident Martin Stöckling und seine Helfer, wie die FDP-Vorstände Martin Koller (Strategiechef Axpo) oder Thierry Gasser (Fachmann Finanzwesen) oder Anwalt Sandro Ruggli und weitere, fragten in Inseraten und Flyern: «Ist die Fischenthalerin Rapperswil-Jona gewachsen?»; «Ist das Stadtpräsidium für Barbara Dillier nicht eine Nummer zu gross?» oder «Regiert H. aus Bollingen mit?»
Diskriminierend!
Ins selbe Horn blies und bläst immer noch Ex-Polizeichef Christian Rudin und mit ihm die Linth-Zeitung, die letzte Woche seinen diskriminierenden Leserbrief gegen die neue Stadtpräsidentin abdruckte.
Rudin unterstellte darin Frau Dillier billige Willfährigkeit. Er schrieb: «Schon macht die Stadtpräsidentin vor unserem Königsmacher Bruno Hug den Kniefall.» Und weiter: «Man» dürfe gespannt sein, was sie für Hug «als Nächstes durchsetzen müsse».
Schniders böse Zunge
In diesem frauenfeindlichen Stil ging es letzten Freitag in der Linth-Zeitung weiter. Redaktor Urs Schnider schrieb im Lokalblatt, Barbara Dillier habe nicht am Treffen der Region Zürichsee-Linth (RZL) teilgenommen, weshalb «böse Zungen» (er meinte wohl die eigene) «spotten» würden, sie habe «ein Treffen mit Verleger Bruno Hug, um dessen weitere Befehle entgegenzunehmen».
Auch bei einem Mann?
Damit degradiert der Herr Redaktor die Frau Stadtpräsidentin auf despektierlichste Weise zur reinen Befehlsempfängerin. Würde er das auch mit einem Mann tun?
Offenbar können die derart Vergrämten nicht akzeptieren, dass es sich bei der gewählten Stadtpräsidentin um eine bestens ausgebildete und politisch erfahrene Frau handelt, die den seit Jahren im Amt gestandenen Stöckling haushoch geschlagen und damit vom Volk das Vertrauen zur Führung der Stadt gewonnen hat.
Anstand und Würde
Es wäre an der Zeit, dass jene, die bei dieser Wahl unterlagen, ihre Wunden lecken und zu Anstand und Würde zurückfinden. Falls sie darüber verfügen.