Offen gibt Barbara Dillier Auskunft darüber, wie sie nach ihrer Wahl mit Mails und Anfragen eingedeckt, ja, förmlich überrannt wurde. Sie erhalte viele Gratulationen, auch aus Fischenthal, obwohl viele auch traurig seien, dass sie die Gemeinde verlasse.
Im Verlaufe dieses Monats ziehe sie mit ihrem Mann und den drei Kindern in ein Haus am Frohberg. Per Ende Jahr gebe sie alle Ämter in Fischenthal und der Schule Bauma ab.
Brennpunkt Lido
Zu den einzelnen Projekten von Rapperswil-Jona wolle sie sich erst äussern, wenn sie Einsicht in die entsprechenden Dossiers genommen habe. Erst danach könne sie sich eine Meinung bilden und dann mit dem Stadtrat diskutieren, wie weiter.
Ein «Brennpunkt» sei das Areal Lido, wo viele Bürgerbedürfnisse vorhanden seien. Vielleicht brauche es hier, so Barbara Dillier im Linth-Zeitungs-Interview, «nochmals einen Schritt zurück». Und falls dem so sei, müsse die Stadt das klar kommunizieren.
Mehr Kraft aus Bevölkerung
Generell möchte Barbara Dillier «mehr Kräfte aus der Bevölkerung mit Fachwissen und einer gewissen Direktbetroffenheit» in wichtige Projekte einbeziehen, und das, bevor ein «fertiges Projekt» präsentiert werde.
Mit harten Bandagen
Zum Wahlkampf ums Stadtpräsidium sagt Dillier, es sei «mit harten Bandagen» gekämpft worden. Das sei nicht ihre Art, zu politisieren und mache «schon etwas mit einem». Aber für sie sei das nun abgeschlossen. Sie freue sich auf die neue Herausforderung und habe auch Respekt davor.
Bei allen, die sie nicht gewählt hätten, bitte sie um einen «Vertrauensvorschuss». Sie wolle versuchen, «alle ins Boot zu holen». Sie liebe, was sie mache, «bewege und entwickle gern» und habe das Gefühl, Rapperswil-Jona wolle und brauche eine neue politische Kultur.
Mehr Kontakt
Wie schon während dem Wahlkampf bekräftigt die künftige Stadtpräsidentin auch im Zeitungs-Interview, sie wolle mit dem Stadtrat mehr Kontakt mit dem Volk haben, mehr «rausgehen». Auf die Frage, ob der bisherige Stadtrat zu wenig bei den Leuten gewesen sei, antwortete sie kurz und träf: «Das habe ich nicht gesagt. Ich sage nur, was ich machen will.»
Wechsel ist auch Chance
Bezüglich der Stadtverwaltung sagt Barbara Dillier, es gebe «immer und überall Optimierungspotenzial». Ein Regierungswechsel stelle auch eine Chance dar. Der Stadtrat müsse Vorbild sein und dafür sorgen, dass sich die Mitarbeitenden in der Verwaltung «wohlfühlen und mit der Stadt identifizieren». Und weiter: «Unsere Kundschaft sind die Steuerzahler», und die dürften von der Stadt eine bestmögliche Leistung erwarten.
Die Ressortverteilung
Bezüglich der Ressortverteilung im künftigen Stadtrat bleibt Barbara Dillier bedeckt. Sie sagt dazu nur, dass sie mit den gewählten Stadträten Gespräche führe. Das Ziel müsse sein, dass die Ressorts bestmöglich den Bedürfnissen und Zielen der Stadt dienen. Eine Neukonstituierung biete auch Chancen.
Zur Schlussfrage der Linth-Zeitung, was sie gegen ein mögliches «Burn-out» tue, antwortet Barbara Dillier: «Ich renne sehr gerne, fast täglich. Am frühen Morgen. Da kann ich mir Sachen überlegen und mich auf den Tag vorbereiten.»