Das muss man zuerst schaffen: Eine «Richtigstellung» zu veröffentlichen, die nichts nichts anderes als das bestätigt, was Linth24 geschrieben hat: Zum mit Fakten unterlegten Bericht von Linth24 unter dem Titel «Hotel Schwanen am Ende» publizierte Stadtpräsident Martin Stöckling diese Woche auf der Stadt-Webseite eine «Richtigstellung» und liess sie auf Social Media verbreiten. (Originaltext siehe am Berichtsende.)
Fakten sind anders
Darin schreibt der Stadtpräsident: «Bruno Hug vermischt die Fakten». Und weiter: Der «privatrechtliche Vertrag» mit den Polen sei «nach wie vor gültig.» Er verpflichte die Polen «zum Betrieb» von Hotel und Restaurant im Schwanen.
Die Fakten sind aber anders: Die Stadt hat mit den Polen keinen «Vertrag» sondern eine schwammige «Vereinbarung» abgeschlossen. (Zu sehen am Berichtsende.)
Polen halten nichts ein
Dass diese «Vereinbarung» nach wie vor gültig ist, wie der Stadtpräsident schreibt, stimmt. Nur hilft das nichts, denn die Polen halten sie nicht ein. Wollte die Stadt das ändern, müsste sie gegen die Polen auf Vertragserfüllung oder Schadenersatz einklagen. Was sicher nie geschehen wird, denn die «Vereinbarung» ist derart wischi-waschi, dass eine Klage chancenlos wäre. Im Gegensatz zur von der Stadt gelöschten, im Grundbuch eingetragenen Hotel- und Restaurantpflicht auf dem Schwanen, die niemand hätte aushebeln können!
Weiter schreibt Stöckling, der Vorteil seiner «Vereinbarung» sei, dass die Stadt auf dem Schwanen für 25 Jahre ein Vorkaufsrecht besitze. Jedoch: Was will die Stadt mit einem inklusive Renovation weit über 30 Millionen teuren Hotel an Rappis Seequai? Die Bürger würden einem solchen Kauf nie zustimmen.
Linth24 informiert
In seiner «Richtigstellung» schreibt Stöckling noch, er sei über die Vorgänge bei den Polen «nicht informiert». Schade, aber Linth24 informiert gern: Die Löschung der 110 Jahre auf dem Schwanen lastenden Gewerbebeschränkung war eine die Stadt schädigende Tat. «Dank» ihr kann das historische Hotel Schwanen künftig auf jede erdenkliche Weise umgenutzt werden.
Wertlose Vereinbarung
Wie wertlos Stöcklings «Vereinbarung» ist, zeigen die Fakten:
In Ziffer 1. A steht, dass sich die Polen verpflichten, im Schwanen ein Hotel mit Restaurant und Polenmuseum zu betreiben und für die nötig werdenden Umbauten gleich «nach dem Erwerb» ein Baugesuch einreichen.
Stand der Dinge ist: Im Schwanen gibt es auch nach zweieinhalb Jahren weder ein Hotel noch ein Restaurant noch ein Polenmuseum und das vereinbarte Baugesuch wurde nie eingereicht. Auch die Finanzen für einen Umbau scheinen nicht vorhanden zu sein. Ausserdem hat das polnische Kulturministerium am 4. Oktober 2024 schriftlich festgehalten, dass es im Schwanen definitiv kein Polenmuseum gibt. (Brief am Berichtsende.) Das alles hat Linth24 im letzten Artikel faktengetreu geschrieben.
Falls auf der Stadt zum Schwanen weitere Fragen bestehen, Linth24 gibt gerne Auskunft. Das ist einfacher, als auf Kosten der Steuerzahler mit Stadtangestellten kuriose Mitteilungen zu verbreiten.