Die Hirschzucht an der Kromenstrasse in Wangen in der Nähe der Bahnlinie gibt es seit bald 40 Jahren. Dem leidenschaftlichen Jäger Fritz Züger hatte es schon immer das Rotwild angetan.
Auch heute sitzt der 83-Jährige am liebsten im Jägerstübli, das im Entsorgungshof seines Sohns Stefan untergebracht ist. Nebst den zahlreichen Trophäen, die die Wände schmücken, kann man hier auch das Wildfleisch aus eigener Produktion kaufen. An der Wand hängt unübersehbar ein kapitaler Hirsch: Es ist Paul, mit dem alles angefangen hat.
Die strengste Zeit des Jahres
Paul kam aus dem Wildnispark Zürich Langenberg nach Wangen, zusammen mit vier Hirschkühen. Im Laufe der Jahre wuchs die Hirschzucht stetig, und Sohn Stefan übernahm den Betrieb. Inzwischen gehören etwa 28 Tiere zum festen Bestand der Zucht.
Etwa alle drei bis vier Jahre muss der Zuchthirsch ersetzt werden. «Die Hirsche, die wir bis jetzt hatten, haben sehr unterschiedliche Charaktere», erzählt Stefan Züger. Seit letztem Jahr ist der Hirsch Harry der Boss im Gehege.
Harry hat gerade die strengste Zeit des Jahres hinter sich. Während der Brunft ist er zuständig für seine Hirschkühe, bei denen er für Nachwuchs sorgt. Der etwa 210 kg schwere Hirsch hat dabei etwa ein Drittel seines Gewichts verloren, was etwa 70 Kilo entspricht.
Nebst Harry ist auch noch ein junger Hirsch im Gehege. «Während der Brunft tut er aber gut daran, sich im Hintergrund zu halten», erklärt Stefan Züger. Sobald die Brunft vorbei sei, können auch Hirschstiere friedlich nebeneinanderstehen. Harry sei ein guter Vater. «Diesen Frühling haben wir öfter beobachtet, wie er mit seinem Nachwuchs übermütig im Gehege herumgesprungen ist», so der stolze Besitzer.