Sechs Projekte möchte der Bund im ganzen Land umsetzen – für einen Betrag von rund 5 Milliarden Franken.
Im Kanton St. Gallen steht vor allem der Ausbau der A1 auf dem Gebiet der Stadt St. Gallen im Fokus. Der 1987 in Betrieb genommene vierspurige Abschnitt führt durch dichtes Siedlungsgebiet. Bis zum Jahr 2030 dürfte er erheblich überlastet sein.
Dritte Röhre für das Rosenbergtunnel
Zudem ist 2037 eine umfassende Sanierung der Autobahnstrecke geplant. Dieses Projekt setzt eine dritte Röhre beim Tunnel Rosenberg voraus.
Kein Projekt im Linthgebiet
Im Linthgebiet findet sich dagegen kein Projekt, das vom Bund priorisiert vorangetrieben würde. Und auch der Grossraum Zürich geht «leer» aus.
Irrungen und Wirrungen
Dabei gäbe es dort ein Projekt, das wie kaum ein Zweites von «Wirrungen und Irrungen» geprägt ist – wie der «Zürcher Oberländer» schreibt. Die Rede ist von der Oberlandautobahn, welche die Lücke zwischen Uster-Ost und dem Kreisel Betzholz schliessen soll.
Schon 1965 wurde die Linienführung festgelegt, rund zehn Jahre später wurden die Autobahnabschnitte Brüttisellen–Volketswil und Jona–Betzholz eröffnet. 1988 folgte der Abschnitt Volketswil–Uster. Was bleibt, ist die Lücke.
Geschützte Moorlandschaft
Die Crux: Die fehlenden rund 1600 Meter Autobahn führen durch eine Moorlandschaft, die seit dem Rothenturm-Volksentscheid von 1987 unter Schutz steht.
Das Aus vor zwölf Jahren
2012 kam das Aus. Das Bundesgericht verweigerte die Bewilligung für die geplante Strecke. Doch auch diese sorgten für Kontroversen, insbesondere weil bei Gossau ein kurzes Strassenstück oberirdisch geführt werden soll.
Sondierungsbohrungen statt Verkehrsfluss
2020 übernahm der Bund die Planung und damit auch die Finanzierung. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat inzwischen diverse weitere Varianten mit einem durchgehenden Tunnel zwischen Wetzikon und dem Kreisel Betzholz geprüft.
Derzeit laufen Sondierungsbohrungen. Ob und wann gebaut wird, weiss noch niemand. Klar ist nur: Die Autobahn endet wohl noch für Jahrzehnte in der grünen Wiese.