Es gibt sie, diese Originale. Sie prägen das Bild von Städten und Szenen über Jahre und gehen als Gratwanderer durchs Leben.
Der neue Soloabend des Schauspielers Marco Michel erzählt vom Leben von Chlöisu Friedli, einem Pianisten, der in den 1970er-Jahren dem Blues Berndeutsch beibrachte. Ein einziges Album gibt es von Chlöisu, es ist Kult und unter Insidern bis heute bekannt.
Marco Michel hat sich die Figur gleich selbst auf den Leib geschrieben und sich Singen und Klavierspiel beigebracht.
Wirklichkeit und Fantasie
Die auf der Bühne behauptete Wirklichkeit von «Chlöisu» wird dem Untertitel des Stücks entsprechend immer wieder gebrochen und durch weitere Ebenen ergänzt. Mehr als eine blosse biografische Wiedergabe kreist der Abend um die Konstrukte von «Wirklichkeit» und «Fantasie» – etwas, womit sich Friedli aufgrund einer psychischen Erkrankung immer wieder auseinandersetzen musste.
Award für «Best International One-Man-Show»
Wer Michels vorheriges Stück «Ein Kuss – Antonio Ligabue» gesehen hat, dem will es nicht mehr aus dem Sinn. 2018 wurde ihm dafür am United Solo Festival in New York, dem weltweit grössten Festival für Einpersonenstücke, der Award in der Kategorie «Best International One-Man-Show» verliehen.