Der grösste Teil des in der Schweiz verkauften Wildfleisches wird importiert. Trotz des steigenden Inlandanteils, der letztes Jahr gut 35 Prozent erreichte, bleibt die Nachfrage nach Wildfleisch höher als das lokale Angebot. Die Herbstmonate sind traditionell die Hochsaison für Wildgerichte, da Wildfleisch vor allem in dieser Zeit prominent auf Schweizer Tellern landet. Im September beginnt vielerorts die Herbstjagd und Detailhändler bieten Wildfleischprodukte besonders sichtbar an.
Inlandproduktion dank steigender Hirschzucht
Die zunehmende Hirschzucht hat den Inlandanteil am Wildfleischmarkt in den letzten Jahren stetig erhöht. In der Schweiz werden Sika-, Damm- und Rothirsche gezüchtet, die Zahl der gehaltenen Tiere hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten gesteigert. «2023 zählten wir 324 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 13’212 Hirschen – davon sind 10’628 Damhirsche, die restlichen 2’584 Tiere sind Rothirsche», erklärt Sabina Graf von der Schweizerischen Vereinigung der Hirschhalter SVH.
Eine fachspezifische Berufsunabhängige Ausbildung, die FBA Hirsche, und eine Wildtierhaltebewilligung sind erforderlich. «In der Deutschschweiz läuft derzeit der 15. FBA-Ausbildungsgang mit 28 Teilnehmenden und die letzten vier Jahre hatten immer grosse Jahrgänge», so Sabina Graf. In der Westschweiz hätten bisher vier FBA-Kurse stattgefunden. Die Ausbildung ist ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass zukünftige Hirschhalter den komplexen Anforderungen gerecht werden.