Die veränderte globale Marktsituation in Verbindung mit dem starken Schweizer Franken veranlasst die Rapperswiler Weidmann Electrical Technology AG zu Anpassungen ihrer Produktionsstrategie. Geplant ist die Verlagerung eines Teils der bislang in der Schweiz hergestellten Produkte in bestehende europäische und chinesische Werke der Weidmann Gruppe. Mitarbeitende, Arbeitnehmervertretung und Sozialpartner sind heute persönlich über die Pläne informiert worden.
Verlagerung nach Europa und China
Geplant ist die Verlagerung eines Teils der bislang in der Schweiz hergestellten Produkte in bestehende europäische und chinesische Werke der Weidmann Gruppe. Mitarbeitende, Arbeitnehmervertretung und Sozialpartner sind heute persönlich über die Pläne informiert worden.
Weidmann Electrical Technology AG, ein Unternehmen der weltweit tätigen Weidmann Gruppe entwickelt und produziert in der Schweiz an den Standorten Rapperswil-Jona (SG) und Ennenda (GL) Isolationsmaterialien und -komponenten aus Cellulose für europäische und asiatische Transformatorenhersteller. Es ist somit fast ausschliesslich im Export tätig.
Preis- und Kostendruck
Seit längerem führen Überkapazitäten bei den Kunden und damit stetig fallende Preise ihrer Produkte (Transformatoren) zu Preis- und damit Kostendruck auf die Zulieferer. Weidmann begegnete diesem mit hoher Produktivität und laufend optimierten Prozessen, sowie mit Produkt-Innovationen. Zusätzlicher Handlungsbedarf entsteht nun aber als Folge des immer stärker werdenden Schweizer Frankens. Dieser steigert die im Vergleich zur Konkurrenz aus Niedriglohnländern schon deutlich höheren Lohnkosten für Schweizer Produktions- wie auch Overhead-Funktionen zusätzlich. Dazu kommt, dass die für den Standort Rapperswil wichtigen Kunden Teile ihrer Produktionsaktivitäten bereits aus Europa in Richtung Asien verlagert haben und bedeutende asiatische Kunden zunehmend lokal einkaufen wollen, aus politischen Gründen und um Zeit und Transportkosten zu sparen.
Die geplante Verlagerung umfasst Blockspanprodukte und Spezialkomponenten sowie unterstützende und administrative Tätigkeiten, beispielsweise im Supply Chain Management. Am Standort Rapperswil verbleiben die Transformerboard-Produktion und nachgelagerte, hoch automatisierte Prozesse sowie Support- und Gruppenfunktionen mit spezifischen Führungs-, Fach- und Branchenkompetenzen. Von einem möglichen Abbau ebenfalls nicht betroffen sind die Weidmann Unternehmensbereiche Medical Technology und Fiber Technology. Diese setzen ihre Wachstumsstrategien um und planen, an ihren Schweizer Standorten weiterhin neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Schrittweise Verlagerung bis 2022
Die Verlagerung soll in den nächsten zwei bis drei Jahren schrittweise erfolgen und bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Es ist mit einem Abbau von maximal 120 Stellen in der Schweiz zu rechnen, wobei dieser so weit wie möglich über natürliche Fluktuation erfolgen soll. Vom Abbau sind Produktionsarbeitsplätze und Führungs- resp. Supportfunktionen gleichermassen betroffen.
Mit der heutigen Information wurde das gesetzliche Konsultationsverfahren eröffnet, das der Arbeitnehmervertretung, in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und den Mitarbeitenden, die Gelegenheit gibt, sich zu den Plänen der Geschäftsleitung zu äussern. Für die betroffenen Mitarbeitenden besteht bereits ein gültiger Sozialplan. Es ist das Ziel, für möglichst viele Betroffene eine direkte Anschlusslösung zu finden. Dazu steht das Unternehmen sowohl mit den Behörden wie auch mit externen Dienstleistern in Kontakt, um die Mitarbeitenden in ihrer Arbeitsmarktfähigkeit frühzeitig und aktiv zu stärken.