Es ist ein Abgang mit Ankündigung. Alex Gantner, 55-jähriger Unternehmer aus Maur ZH, hat anfangs Woche seinen Austritt aus der Ortspartei der FDP eingereicht. Dazu sagt der studierte Ökonom und frühere Kantonsrat: «Ich wollte klare Verhältnisse schaffen und die parteiinternen Diskussionen um meine Person beenden.»
Vertrauensentzug wegen Nationalrats-Kandidatur
Auslöser von Gantners Handeln ist der Vertrauensentzug seiner Partei. Die FDP verweigerte ihrem bekannten Exponenten die Unterstützung im Hinblick auf die Erneuerungswahlen für den dreiköpfigen Bezirksrat Uster, in dem Gantner seit über sieben Jahren sitzt.
Hauptgrund für die Nichtnomination war Gantners Nationalratskandidatur für die überparteiliche Bewegung der Bürgerrechtler und Corona-Skeptiker Mass-voll und die Mitgliedschaft im ebenfalls parteiübergreifenden Komitee der Neutralitätsinitiative. Dazu sagt Gantner: «So viel zur Meinungsäusserungs-Freiheit im gegenwärtigen liberalen Umfeld».
Anstelle Gantners hat die Delegiertenversammlung der FDP-Bezirkspartei vergangene Woche entschieden, Markus Blass aus Volketswil als offiziellen Kandidaten für die Bezirksratswahlen zu nominieren.
Tritt Gantner als Parteiloser an?
Und was macht Gantner? In einer ersten Reaktion wollte er sich nicht festlegen: «Ich prüfe die verschiedenen Optionen». Mit anderen Worten: Er könnte sich als Parteiloser für eine dritte Legislatur bewerben – oder auf das Amt verzichten.
So oder so hat er nicht vor, sich aus der Politik zurückzuziehen. Es gebe einige interessante Aufgaben und Tätigkeitsgebiete, sagt er – womit er den Bezirksrat durchaus einschliesst.