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Kultur
17.09.2024
17.09.2024 10:16 Uhr

30 Jahre Bibliothek Kaltbrunn

Die Bibliothek Kaltbrunn hat ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Petra Ivanov (r.) las an dem Anlass aus ihrer Thriller-Trilogie vor.
Die Bibliothek Kaltbrunn hat ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Petra Ivanov (r.) las an dem Anlass aus ihrer Thriller-Trilogie vor. Bild: zVg
Die Bibliothek Kaltbrunn feierte am Wochenende ihr 30. Wiegenfest mit einer spannenden Lesung von Petra Ivanov und bereicherndem Austausch in der Kaltbrunner Dröschi.

Was 1994 idealistisch im Gruppenraum von Lehrer Stöckli und einem Bestand von 2'500 Büchern begann, mauserte sich in den vergangenen 30 Jahren zu einer Bibliothek, die 10'000 Medien für Klein und Gross bereithält und viele abwechslungsreiche Veranstaltungen rund um Bücher und das Lesen anbietet.

Bibliotheksleiterin Vreni Steiner berichtete am Jubiläumswochenende aus den Anfängen, zeigte sich aber auch sehr gegenwarts- und zukunftsgerichtet und sprach über die betreute Schulausleihe und die Themenboxen für die Schule, die Leseanimation, den Märliraum, die Zusammenarbeit mit der digitalen Bibliothek Ostschweiz, das Biblio-Weekend, die Erzählnacht und vieles mehr.

36'500 Ausleihen

«Das Buch ist nach wie vor wichtig», so Steiner. Die Ausleihzahlen geben ihr recht. Gerade aktuell – zum Jubiläumsjahr – strebt das Team unter dem Titel «Kaltbrunn liest» eine Totalzahl von 36'500 Ausleihen an.

Auch Gemeindepräsidentin Daniela Brunner blickt anerkennend auf die aktive Bibliothek Kaltbrunn: «Die Mitarbeiterinnen der Bibliothek animieren die Kinder mit einem attraktiven Angebot zum Lesen. Das Hören und Lesen wird zum Erlebnis. Eine wortwörtlich wunderbare Geschichte, wie diese kreativen Programme zu Leseerlebnissen werden! Dem Bibliotheken-Team gratuliere ich zum 30 Jahr-Jubiläum und danke den schöpferischen Frauen herzlich für Ihr grosses Engagement und den Ideenreichtum zugunsten der Lesebegeisterten!»

Von der Sehnsucht nach dem ewigen Leben

Zur Feier des Tages war Bestseller-Autorin Petra Ivanov eingeladen. Bekannt aus den Krimi-Reihen «Flint und Cavalli» sowie «Meier und Palushi» hatte sie dieses Mal etwas ganz anderes im Gepäck. Die Optimierung des Menschen – über den Tod hinaus, mittels hochspezialisierten Technologien und getrieben von Geld, Macht und der Sehnsucht nach ewigem Leben.

Schulrektor Hugo Gort dankt dem Bibliotheksteam für seinen Einsatz (l.). Autorin Petra Ivanov signiert ihre Bücher (r.). Bild: zVg

Ihre Kryo-Trilogie nimmt die Leserschaft mit in eine Welt, die keine Sience-Fiction mehr ist. Der Thriller-Stoff ist darum authentisch und gruselig-faszinierend zugleich. Menschen werden nach deren Tod eingefroren und warten sozusagen im Zustand der scheinbaren Unsterblichkeit auf den weiteren Fortschritt der Wissenschaft, um sie – beziehungsweise ihre Zellen – wieder zum Leben zu erwecken.

Am Jubiläumsabend las die begnadete Schriftstellerin und Journalistin aus den drei Bänden vor. Dazu erzählte sie aus ihrem eigenen spannenden Leben und plauderte ebenso in Sachen akribische Recherche aus dem Nähkästchen. Ivanov zog mit ihren Erzählungen und ihrer Präsenz die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer in der Dröschi in ihren Bann. Viele nahmen die Gelegenheit gleich wahr, ein signiertes Buch der Autorin zu erstehen.

Rektor outet sich als Krimi-Fan

Auch Schulrektor Hugo Gort liess es sich nicht nehmen, zum Jubiläum zu gratulieren und dem Bibliotheksteam rund um Vreni Steiner seinen Dank für das unermüdliche Wirken auszusprechen. Gort war schon immer ein Bücherwurm, wie er betont: «In meiner Kindheit habe ich Bücher verschlungen. Ich bin in Ottfried Preusslers 'Kleine Hexe' und später in 'Krabat' oder in Kurt Helds 'Rote Zora' eingetaucht. Und ja, ich gebe es zu: Auch alle Bücher von Karl May habe ich gelesen. In Gedanken ritt ich neben Winnetou und Old Shatterhand durch die Prärie. Auch heute lese ich noch oft; neben Sachtexten und Zeitung viele Krimis. Mein grosser Favorit sind die Krimis mit 'Lost in Fuseta'.»

Abschliessend zeigt auch er sich vom begeisternden Erstkontakt mit Büchern überzeugt und meint: «Wichtig ist, dass die Kinder schon in der frühen Kindheit mit Bilderbüchern und Geschichten aufwachsen und dass ihnen Geschichten erzählt werden. Da leistet unser Bibliotheksteam einen grossartigen Beitrag, indem es Anlässe und Aktivitäten für Kinder aller Altersgruppen organisiert.»

Gabi Corvi/Linth24