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Rapperswil-Jona
02.09.2024
03.09.2024 21:23 Uhr

Badi Lido: Heisse Diskussion um kühles Nass

(v.l.n.r.) Das Ja-Lido-Komitee mit Regina Lehner (SLRG), Wolfgang Klein (Grüne), Hajo Zwanenburg (Sportrat), Susann Helbling (SP), Regula Späni und Ivo Reichenbach (Die Mitte).
(v.l.n.r.) Das Ja-Lido-Komitee mit Regina Lehner (SLRG), Wolfgang Klein (Grüne), Hajo Zwanenburg (Sportrat), Susann Helbling (SP), Regula Späni und Ivo Reichenbach (Die Mitte). Bild: Linth24
Die Wogen gehen hoch im Abstimmungskampf um den Projektierungskredit für das Hallen- und Freibad Lido in Rapperswil-Jona. Das Pro-Komitee befördert das Thema zur Grundsatzfrage.

Das Wetter lud am Montag durchaus zum Baden; und die Temperaturen im Fondue-Pavillon des Lakers-Stadions waren subtropisch. Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung bei der Präsentation des Pro-Komitees des Hallen- und Freibads Lido. Zwanzig Tage vor der Urnenabstimmung über den Projektierungskredit von 4,8 Millionen Franken verteidigte die frühere Spitzenschwimmerin und Fernsehfrau Regula Späni das Projekt wie eine Löwin. Zeitweise fühlte man sich schon fast in einer Arena-Diskussion von SRF.

  • Das Pro-Komitee geht in die Offensive: (v.l.) Regina Lehner (SLRG), Hajo Zwanenburg (Sportrat), Wolfgang Klein (Grüne) und Ivo Reichenbach (Die Mitte). Bild: Linth24
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  • Auch die SP-Ortsparteipräsidentin Susann Helbling (1.v.r.) steht hinter dem Projekt. Bild: Linth24
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Pro-Lager im Verteidigungsmodus

Im Grundsatz war der Auftritt des Komitees mit Regina Lehner (Vizepräsidentin Lebensrettungsgesellschaft Rapperswil-Jona), Hajo Zwanenburg (Präsident Sportrat Rapperswil-Jona), Ivo Reichenbach (Präsident Die Mitte Rapperswil-Jona), Susann Helbling (Präsidentin SP Rapeprswil-Jona), Wolfang Klein (Vorstand Grüne Rapperswil-Jona) sowie Moderatorin Späni aber ein Verteidigungsversuch auf die Argumente der Gegner des geplanten Hallenbads. Sie beurteilen Hallen- und Freibadprojekt als «falsch» und die Kosten als «viel zu hoch» (unter anderem mit einer Steuererhöhung von bis zu 10 Prozent) .

Falscher politischer Weg?

Auch hinterfragt das Nein-Lager den politischen Weg; schliesslich werde am 22. September über den Kredit für ein Projekt abgestimmt, das vielleicht gar nie kommt. Hier interveniert das neu gebildete Ja-Komitee vehement. Ihre Mitglieder stellen sich auf den Standpunkt, dass das Volk bei einem «Ja» zum Projektkredit später auch das Projekt an sich (mit Kosten von heute prognostizierten 75 Millionen Franken) gutheisse.

  • Vorerst bleiben die jungen Schwäne noch ungestört vom künftigen Badebetrieb. Bild: Linth24
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  • Aus Sicht des Ja-Komitees hat es genügend Platz mit dem Seezugang. Bild: Linth24
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  • Stillgelegt: Die Badi Lido wartet auf ihre Wiederbelebung. Bild: Linth24
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Genügend Platz

Auch die Platz- und Belegungsverhältnisse, die von den Gegnern insbesondere im Hallenbad, aber auch im Freibad als viel zu knapp kritisierte werden, sind für das Pro-Lager ausreichend. Der Standort sei gründlich geprüft worden und entspreche dem Resultat der Sportstätten-Planung 2022.
Das wichtigste Argument: Es brauche diese Badeanlage mit Hallen- und Freibad, weil es für eine Stadt wie Rapperswil-Jona entscheidend sei, dass die Bevölkerung die Möglichkeit erhalte, während 365 Tagen im Jahr zu schwimmen. Immer wieder wurde die Volksgesundheit beschworen.

Kämpft wie eine Löwin für das Frei- und Hallenbad Lido und wirft den Projektgegnern Falschinformationen vor: Regula Späni. Bild: Linth24

Späni hebt den Mahnfinger

Und am Schluss hob Späni den Mahnfinger: «Es ist nicht zulässig, dass die Gegner mit Falschinformationen um sich werfen und das Volk an der Nase herumführen.» Ausformuliert hat sie ihre Argumentation aber nicht.
An der Frage, wann die Einwohner von Rapperswil-Jona wieder ins Wasser ihres Lidos springen können, scheiden sich die Geister. Im Idealfall wäre dies im Jahr 2029 möglich. Doch bereits haben Anwohner Rekurse angekündigt. Deshalb heisst es bis auf weiteres: Im Lido sitzt man auf dem Trockenen. Und das wird sich in den nächsten acht bis zehn Jahren kaum ändern.

Thomas Renggli