Das Wetter lud am Montag durchaus zum Baden; und die Temperaturen im Fondue-Pavillon des Lakers-Stadions waren subtropisch. Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung bei der Präsentation des Pro-Komitees des Hallen- und Freibads Lido. Zwanzig Tage vor der Urnenabstimmung über den Projektierungskredit von 4,8 Millionen Franken verteidigte die frühere Spitzenschwimmerin und Fernsehfrau Regula Späni das Projekt wie eine Löwin. Zeitweise fühlte man sich schon fast in einer Arena-Diskussion von SRF.
Badi Lido: Heisse Diskussion um kühles Nass

Pro-Lager im Verteidigungsmodus
Im Grundsatz war der Auftritt des Komitees mit Regina Lehner (Vizepräsidentin Lebensrettungsgesellschaft Rapperswil-Jona), Hajo Zwanenburg (Präsident Sportrat Rapperswil-Jona), Ivo Reichenbach (Präsident Die Mitte Rapperswil-Jona), Susann Helbling (Präsidentin SP Rapeprswil-Jona), Wolfang Klein (Vorstand Grüne Rapperswil-Jona) sowie Moderatorin Späni aber ein Verteidigungsversuch auf die Argumente der Gegner des geplanten Hallenbads. Sie beurteilen Hallen- und Freibadprojekt als «falsch» und die Kosten als «viel zu hoch» (unter anderem mit einer Steuererhöhung von bis zu 10 Prozent) .
Falscher politischer Weg?
Auch hinterfragt das Nein-Lager den politischen Weg; schliesslich werde am 22. September über den Kredit für ein Projekt abgestimmt, das vielleicht gar nie kommt. Hier interveniert das neu gebildete Ja-Komitee vehement. Ihre Mitglieder stellen sich auf den Standpunkt, dass das Volk bei einem «Ja» zum Projektkredit später auch das Projekt an sich (mit Kosten von heute prognostizierten 75 Millionen Franken) gutheisse.
Genügend Platz
Auch die Platz- und Belegungsverhältnisse, die von den Gegnern insbesondere im Hallenbad, aber auch im Freibad als viel zu knapp kritisierte werden, sind für das Pro-Lager ausreichend. Der Standort sei gründlich geprüft worden und entspreche dem Resultat der Sportstätten-Planung 2022.
Das wichtigste Argument: Es brauche diese Badeanlage mit Hallen- und Freibad, weil es für eine Stadt wie Rapperswil-Jona entscheidend sei, dass die Bevölkerung die Möglichkeit erhalte, während 365 Tagen im Jahr zu schwimmen. Immer wieder wurde die Volksgesundheit beschworen.

Späni hebt den Mahnfinger
Und am Schluss hob Späni den Mahnfinger: «Es ist nicht zulässig, dass die Gegner mit Falschinformationen um sich werfen und das Volk an der Nase herumführen.» Ausformuliert hat sie ihre Argumentation aber nicht.
An der Frage, wann die Einwohner von Rapperswil-Jona wieder ins Wasser ihres Lidos springen können, scheiden sich die Geister. Im Idealfall wäre dies im Jahr 2029 möglich. Doch bereits haben Anwohner Rekurse angekündigt. Deshalb heisst es bis auf weiteres: Im Lido sitzt man auf dem Trockenen. Und das wird sich in den nächsten acht bis zehn Jahren kaum ändern.