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15.07.2024

Ausserschwyzer-Kampf um Mailand

Die Schlacht bei Marignano
Die Schlacht bei Marignano Bild: Wikimedia Commons
Im September 1515 kommt es südlich von Mailand zu einer gewaltigen Schlacht. Die Eidgenossen ziehen mit dem grössten Heer ihrer Geschichte in den Kampf – mit dabei sind auch Ausserschwyzer.

Vor 500 Jahren gelten die Alten Eidgenossen als die besten Soldaten Europas. Sie sind bekannt für ihre Disziplin, ihre Brutalität und ihren Todesmut. Und es eilt ihnen der Ruf voraus, praktisch unbesiegbar zu sein. Ihre Taktik: Geordnet in sogenannten Gewalthaufen rücken sie gegen ihre Feinde an – von allen Seiten geschützt, mit Kämpfern, die mit riesigen Spiessen bewaffnet sind. Dazwischen befinden sich Nahkämpfer mit Hellebarden, Schwertern und Dolchen. Wenn sie erst einmal losmarschiert sind, kann sie kaum noch etwas aufhalten. So schlagen sie sogar die schwerbewaffneten Ritterheere, die den Fusssoldaten jahrhundertelang überlegen waren. Beflügelt von ihrem Erfolg, erobern die Eidgenossen Gebiet um Gebiet. 1513 fällt ihnen sogar Mailand in die Hände.

Frankreich, das zuvor Mailand regierte, will die Vorherrschaft über das reiche Herzogtum zurück. Am 13.September 1515 kommt es deshalb zur Entscheidungsschlacht. Bei Marignano, heute Melegnano, rücken die Franzosen und ihre Verbündeten, die Venezianer, mit rund 50 000 Mann und jeder Menge Artillerie an. Die Eidgenossen ziehen mit über 20 000 Mann in den Kampf. Noch nie waren sie mit so vielen Soldaten in den Krieg gezogen.

Blutiges Gemetzel

Wie vor jeder Schlacht knien die Eidgenossen nieder, um ein Gebet zu sprechen. Dann machen sie sich trotz Unterzahl zum Angriff bereit – ein blutiges Gemetzel beginnt. Der Kampf dauert so lange, dass die Soldaten sogar auf dem Schlachtfeld übernachten müssen, ehe am nächsten Tag die Kampfhandlungen weitergehen.

Am zweiten Tag der Schlacht zeigt sich aber, dass die Eidgenossen nicht unbesiegbar sind und dass sie die Zeit eingeholt hat. Vor allem die Geschütze der Franzosen setzen ihnen zu. Und so glorreich die Geschichten über die Schlacht sind, so unvorstellbar grausam ist sie auch. Es kommt zur Katastrophe: Etwa 10 000 Schweizer sterben in den Ebenen bei Marignano – es sind mehr Tote, als die Stadt Zürich zu jener Zeit Einwohner hat. Es wird die blutigste Niederlage in der Schweizer Geschichte.

Ausserschwyzer unter den Toten

An der Schlacht nahmen auch Ausserschwyzer teil.Wie viele genau, lässt sich nicht rekonstruieren.Denn dass sie daran überhaupt teilgenommen haben, zeigen vor allem sogenannte Schlachtjahrzeiten – also kirchliche Gedenktage in Erinnerung an die, in Schlachten gefallenen Angehörigen. Unter den Toten finden sich zum Beispiel ein Fridolin Diethelm, ein Heinrich Oberlin, ein Uli Reumer sowie ein Jost Wyss. Alle samt aus der March. Aus welcher Ortschaft sie kamen, wird nicht erläutert. Genauere Angaben gibt es etwa bei Uli und Hans Diethelm. Die beiden waren in Lachen wohnhaft. Aus Schübelbach fielen offenbar gleich drei Personen aus der gleichen Familie – Johann, Konrad und Leonard Schalch. Möglicherweise handelt es sich dabei um Brüder oder vielleicht auch um einen Vater und seine Söhne.

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Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24