Vor 500 Jahren gelten die Alten Eidgenossen als die besten Soldaten Europas. Sie sind bekannt für ihre Disziplin, ihre Brutalität und ihren Todesmut. Und es eilt ihnen der Ruf voraus, praktisch unbesiegbar zu sein. Ihre Taktik: Geordnet in sogenannten Gewalthaufen rücken sie gegen ihre Feinde an – von allen Seiten geschützt, mit Kämpfern, die mit riesigen Spiessen bewaffnet sind. Dazwischen befinden sich Nahkämpfer mit Hellebarden, Schwertern und Dolchen. Wenn sie erst einmal losmarschiert sind, kann sie kaum noch etwas aufhalten. So schlagen sie sogar die schwerbewaffneten Ritterheere, die den Fusssoldaten jahrhundertelang überlegen waren. Beflügelt von ihrem Erfolg, erobern die Eidgenossen Gebiet um Gebiet. 1513 fällt ihnen sogar Mailand in die Hände.
Frankreich, das zuvor Mailand regierte, will die Vorherrschaft über das reiche Herzogtum zurück. Am 13.September 1515 kommt es deshalb zur Entscheidungsschlacht. Bei Marignano, heute Melegnano, rücken die Franzosen und ihre Verbündeten, die Venezianer, mit rund 50 000 Mann und jeder Menge Artillerie an. Die Eidgenossen ziehen mit über 20 000 Mann in den Kampf. Noch nie waren sie mit so vielen Soldaten in den Krieg gezogen.