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Uznach
06.08.2024
07.08.2024 09:56 Uhr

Erweiterung Werk Grynau konkret

Ein zentraler Bau wird von 20 Meter Höhe auf 30 Meter Höhe erweitert.
Ein zentraler Bau wird von 20 Meter Höhe auf 30 Meter Höhe erweitert. Bild: zvg
Bei der Baustoff-Produktion im Gebiet Grynau soll künftig der Recycling-Anteil gesteigert werden. Die für das Vorhaben notwendigen Pläne werden im August 2024 öffentlich aufgelegt.

Im Gebiet Grynau produzieren die Johann Müller AG und die MOAG Linth AG hochwertige Baustoffe, vornehmlich aus natürlichen Rohstoffen. In Zukunft sollen der Anteil an Sekundärbaustoffen in neuen technischen Anlagen verarbeitet und dadurch der Recycling-Anteil markant gesteigert werden.

Der für das Vorhaben notwendige Teilzonen- sowie der Sondernutzungsplan unterstehen ab 6. August 2024 der öffentlichen Auflage.

Ausbauten geplant

Im Baugewerbe gewinnt die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Sekundärbaustoffe wie Aushub, Ausbruchmaterial, mineralische Bauabfälle oder Alt-Asphalt werden zu neuen Wertstoffen aufbereitet. Dadurch werden Rohstoffvorräte (Primärkies aus Abbaustellen) und rarer Deponieraum geschont.

Die MOAG Linth AG (MOAG) und die Johann Müller AG Schmerikon (JMS) reagieren auf diese Entwicklung und planen im Gebiet Grynau – abgestimmt auf die aktuelle Gesetzgebung – entsprechende Ausbauten. Dafür sind Neueinzonungen sowie ein neuer Sondernutzungsplan erforderlich. Der bestehende Überbauungsplan Büelerriet aus dem Jahr 2008 wird aufgehoben.

Nach einem öffentlichen Mitwirkungsverfahren wurde 2020 die Neueinzonung inklusive Siedlungsgebietserweiterung auf Antrag des Uzner Gemeinderats im kantonalen Richtplan festgesetzt. Die Genehmigung durch den Bund erfolgte 2021.

Nach Durchführung der kantonalen Vorprüfung und des Mitwirkungsverfahrens zur Teilzonen- und Sondernutzungsplanung im Juni 2023 werden diese Unterlagen nun öffentlich aufgelegt werden (siehe weiter unten «Öffentliche Auflage»).

Modernisierung der Anlagen

Das heute bestehende Betriebsareal südlich der Allmeindstrasse soll im Norden um rund 18'000 m2 erweitert werden. Die JMS will dort nebst der bestehenden Primärkiesaufbereitung neu auch Sekundärbaustoffe in einem eigenen Produktionszyklus zu hochwertigen Recycling-Baustoffen aufbereiten. Schon heute beträgt der Recycling-Anteil je nach Baustoff zwischen 10 und 40%. Dieser Anteil soll verdoppelt werden.

Im südlichen, heute eingezonten Areal soll für die Asphaltanlage der MOAG ein höherer Baubereich ausgeschieden werden. Durch die teilweise Aufstockung der Anlagen für den Einbau einer zusätzlichen Gegenstrom-Paralleltrommel wird es möglich, den Asphalt-Recyclinganteil von heute 38 auf 65% zu erhöhen.

Dies bedingt aber, dass die Anlage von 20 auf künftig 28 Meter erhöht wird, wozu Anpassungen am bestehenden Überbauungsplan erforderlich sind. Mit dem Ausbau der Anlage kann die MOAG pro Jahr bis zu 1'500 Tonnen CO2 einsparen.

Mit einer eingehausten Förderbandanlage über die Allmeindstrasse wird zudem der heutige Werkverkehr der JMS mittels Pneulader- und LKW-Zufuhren zwischen der Süd- und Nordseite auf ein Minimum reduziert. Dies erhöht die Sicherheit des Langsamverkehrs, spart Transportleistungen und somit CO2.

Auswirkungen auf die Umwelt

Die Auswirkungen der Arealentwicklung auf Natur und Umwelt wurden – in Zusammenarbeit mit der Naturschutzkommission Uznach (nakuz) – durch Umweltbüros überprüft. Durch die geplanten Zonenanpassungen werden keine schützenswerten Lebensräume beansprucht.

Besonderes Augenmerk wird dem Sichtschutz Richtung Uznach sowie zu den historischen Bauten in der Grynau beigemessen. Ein Grünstreifen von 15 bis 20 Metern Breite mit einheimischen Baum- und Straucharten sorgt dafür, dass der grösste Teil des Areals – wie bereits heute – von aussen kaum sichtbar bleibt. Als Teil der ökologischen Ausgleichsmassnahmen wird an der nordöstlichen Ecke des Areals eine Sandmauer als Nist- und Brutplatz für die geschützten Uferschwalben errichtet.

Verkehrliche Auswirkungen

Durch den Fokus auf Baustoff-Recycling erfolgt der Hauptteil des Zulieferverkehrs über die Autobahn und die Grynaubrücke. Die Durchfahrt durch Uznach wird entlastet, weil u.a. weniger Kies aus Gommiswald zugeführt werden muss. Die JMS hat der Gemeinde Uznach Hand geboten und eine Vereinbarung unterzeichnet, welche bis 2035 eine weitere kontinuierliche und messbare Abnahme der Fahrten durch das Städtchen Uznach vorsieht.

Mehrwertausgleich

Im Rahmen der Neueinzonung sowie der Änderungen der Überbauungsplanungen entstehen für die Unternehmen Mehrwerte. Diese werden für die Gemeinde mittels Mehrwertausgleich abgegolten. So werden sich JMS und MOAG in der Grynau massgebend an der geplanten Aufwertung des Flussbads beteiligen. Dazu gehört nebst der Schaffung von Sitzgelegenheiten die Erstellung eines Volleyball-Sandfeldes und eines Tischtennistischs.

Öffentliche Auflage

Die Unterlagen zum Teilzonenplan Grynau, Sondernutzungsplan Büelerriet / Bleichiriet und zur Aufhebung Überbauungsplan Büelerriet liegen – gleichzeitig mit dem Bauprojekt auf Parz. Nrn. 917 und 744 (BR 5026) «Modernisierung Gebäude Vers. Nr. 2483 der MOAG Linth AG» – während 30 Tagen zur öffentlichen Einsicht auf: ab Dienstag, 6. August 2024, bis Mittwoch, 4. September 2024, im Rathaus II, Hochbauamt Uznach, Obergasse 24 (im 1. Obergeschoss), während den ordentlichen Öffnungszeiten oder nach telefonischer Vereinbarung.

Einsprachen

Einsprachen sind innert der Auflagefrist, d.h. bis Mittwoch, 4. September 2024, schriftlich und begründet dem Gemeinderat Uznach, Bereich Planung, Bau & Infrastruktur, Obergasse 24, 8730 Uznach, einzureichen.

Zur Einsprache ist berechtigt, wer ein eigenes schutzwürdiges Interesse dartun kann (Art. 45 Abs. 1 Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege; sGS 951.1, abgekürzt VRP). Die Einsprache hat eine Darstellung des Sachverhaltes, eine Begründung sowie einen Antrag zu enthalten (Art. 152ff. PBG und Art. 48 Abs. 1 VRP).

www.uznach.ch/Linth24