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10.07.2024
10.07.2024 21:55 Uhr

Zürcher Gemeinderat lässt das Bürkliplatz-Pissoir stehen

Der Zürcher Gemeinderat lehnte den Abriss des Bürkliplatz-Pissoirs ab. Dieses würde die umliegenden WC-Anlagen entlasten, brachte er vor.
Der Zürcher Gemeinderat lehnte den Abriss des Bürkliplatz-Pissoirs ab. Dieses würde die umliegenden WC-Anlagen entlasten, brachte er vor. Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Das graue Pissoir beim Zürcher Bürkliplatz soll bei der Neugestaltung der Stadthausanlage nun doch stehen bleiben.

Der Gemeinderat hat am Mittwochabend ein entsprechendes Postulat von FDP und GLP überwiesen, das auch den Sitzpinklern zugutekommen soll.

Park-Neugestaltung unbestritten

Die Neugestaltung der Stadthausanlage an sich war in der Debatte völlig unbestritten. Der Gemeinderat bewilligte den beantragten Kredit von 12,9 Millionen Franken mit 112 zu 0 Stimmen.

Dass der Stadtrat aber das Pissoirhäuschen abbrechen lassen wollte, war für eine Mehrheit nicht nachvollziehbar. Mit 77 zu 35 Stimmen sprach sie sich für den Erhalt aus.

Gendergerichtigkeit und Wildpinklerquote

Einzig die SP votierte am Ende gegen das Pissoir: "Wir bauen neue WC-Anlagen, die für alle zugänglich sind", sagte Patrick Tscherrig. Zudem sei die WC-Dichte an diesem Ort die höchste in Zürich.

Ein Pissoir sei zwar nicht gendergerecht, räumte Postulant Beat Oberholzer (GLP) ein. Doch seien WC-Anlagen an einem derart zentralen Platz mit vielen Veranstaltungen wichtig. Ohne Pissoir könnte die Wildpinklerquote ansteigen.

Mitpostulantin Martina Zürcher (FDP) ergänzte, dass vom Pissoir alle profitieren würden, selbst jene, die es nicht nutzten. Sie sei froh, wenn die Schlange vor ihrem WC nicht noch länger werde.

Der Neubau eines Pissoirs käme für die Grünen zwar nicht in Fragen, sagte Sibylle Kauer. «Aber eine bestehende Anlage muss nicht abgerissen werden, es soll in der Stadt viele kostenlose WCs geben.»

Neuer Kiosk mit WC

Mit dem bewilligten Kredit soll unter anderem das alte Kioskgebäude auf der Stadthausanlage beim Bürkliplatz abgebrochen und durch einen Holzbau - mit Holz aus dem Stadtwald und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach - ersetzt werden.

Dieser Standort leiste einen wichtigen Beitrag zur niederschwelligen und günstigen gastronomischen Versorgung, hielt der Stadtrat in seinem Antrag fest. Als Ergänzung zur hochpreisigen Ausrichtung der angrenzenden Bahnhofstrasse sei er unverzichtbar.

Keystone-SDA