Letzte Woche warb Linth24-Kolumnist Dr. Philipp Gut für die «Freiheitsinitiative». Ich bin dagegen, denn sie kommt mir vor wie die 13. AHV, die angenommen wurde, weil das Angebot verlockend klang. Aber die Sache war, wie sich jetzt zeigt, nicht zu Ende gedacht. Wie will man die Rente finanzieren? Man weiss es nicht so recht…
Nicht zu Ende gedacht
Gleiches gilt bei der Freiheitsinitiative. Sie wurde nicht zu Ende gedacht. Ein JA brächte viele Probleme – beispielsweise für die Polizeiarbeit – mit sich, für die es noch gar keine Lösung gibt.
Jemand soll verhaftet werden, weil schwerer Verdacht auf Einbruch besteht? Nur mit Einwilligung, bitte. Mein Körper – meine Entscheidung.
Und die Pyro-Chaoten?
Pyro-Chaoten sollen vor einem Fussballspiel aus dem Verkehr gezogen werden? Wie soll das gehen? Eine Abtastung von Personen ist bei einem JA zur Initiative nur mit Einwilligung des Betroffenen möglich. Die Pyros bleiben unter dem Mantel versteckt. Mein Körper – meine Entscheidung.
Oder: Eine Person ist mit ihrem Fahrzeug offensichtlich zu schnell gefahren. Sie hat dabei nicht nur sich selbst, sondern beispielsweise auch spielende Kinder am Strassenrand gefährdet. Es besteht Verdacht auf Trunkenheit am Steuer. Ein Alkoholtest ist aber nur mit Einwilligung möglich. Mein Körper – meine Entscheidung.
Merken Sie etwas? Genau: Die Sache scheint nicht zu Ende gedacht.
Längst in der Verfassung
Ausserdem ist das Kernanliegen der Initiative, die körperliche Unversehrtheit, längst in unserer Bundesverfassung verankert. Wozu also die Initiative? Noch immer wegen der umstrittenen Corona-Impfung?
Die Initiative missbraucht die Corona-Pandemie und bietet eine falsche Antwort. Ich bin der Meinung, dass wir uns mit der Annahme dieser Initiative im Endeffekt mehr schaden und erst noch dem Chaos Tür und Tor öffnen.