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16.04.2024
16.04.2024 15:49 Uhr

Brennt der Böögg auf der Schwägalp?

Sieht seinem Ende entgegen: der Böögg wird den Sommer kaum erleben.
Sieht seinem Ende entgegen: der Böögg wird den Sommer kaum erleben. Bild: zVg
Erstmals seit 1902 hat der Böögg das Zürcher Sechseläuten «überlebt». Doch nun geht es ihm auf dem Gebiet des Gastkantons Appenzell Ausserrhoden an den Kragen – vermutlich im Schwinger-Mekka Schwägalp.

Das Sechseläuten 2024 geht in die Geschichte ein. «Vom Winde verweht»  könnte man in Anlehnung an den Hollywoodklassiker sagen. Zur grossen Enttäuschung der Zuschauer und Umzugsteilnehmer verhinderten Sturmböen den Höhepunkt des Festes – die Verbrennung des Bööggs.

«Der Wind hat uns einen Böögg geschenkt»

Der Schneemann, der zu Ehren des diesjährigen Gastkantons Appenzell Ausserrhoden mit Hosenträgern und einer rauchenden Pfeife ausgestattet war, entkam damit am Montagabend den Flammen.

Doch es wird ihm dennoch an den Kragen gehen. Das Zentralkomitee der Zürcher Zünfte (ZZZ) nahm sofort  das Gespräch mit dem Appenzeller Landamman Yves Noël Balmer auf. Noch am Montagabend teilte man mit, dass es «mehr oder weniger beschlossene Sache» sei, dass der Böögg auf Appenzeller Boden verbrannt werden soll. «Der Wind hat uns einen Böögg geschenkt», sagt Balmer in freudiger Aussicht auf das unerwartete Ereignis.

Schon einmal im Exil

Ähnlich war das ZZZ schon während der Corona-Pandemie verfahren; als das Fest ausfiel, kam die Schneemann-Figur 2021 im Exil – in der Schöllenenschlucht im Gastkanton Uri – auf den Scheiterhaufen.

So ist das Schicksal des Zürcher Schneemanns nun besiegelt. Er wird definitiv auf Ausserrhoder Boden verbrannt. Dies bestätigt Peter Zeller, OK-Präsident des Sechseläutenauftritts des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Wo und wann dies der Fall sein wird, stehe allerdings noch nicht fest.

2000 Zürcher nach Ausserrhoden

«Das ist nun alles noch sehr frisch», sagt Zeller gegenüber Radio SRF. Er habe sich aber schon mit dem Zentralkomitee der Zünfte ausgetauscht und müsse nun einen geeigneten Ort suchen. «Es kommen sicherlich 2000 Zünfter von Zürich ins Appenzellerland. Von daher müssen wir einen Ort mit genügend Parkplätzen haben. Einen Platz, an dem es viele Leute verträgt.»

Schwägalp, Gabris oder Waldegg

In der Pole-Position stehen dürfte die Schwägalp, ein Tourismusmagnet unterhalb des Säntis. «Auf der Schwägalp wäre alles vorhanden», sagt Zeller. Auch für Zürcher, die nicht sofort wieder den Heimweg antreten wollten. Aber, so Zeller: «Es ist eine Variante.» Weitere seien auf dem Gäbris, der Waldegg bei Teufen oder dem Rechberg bei Herisau.

Vorsicht auch im Appenzell

«Wir müssen die Möglichkeiten nun vorsichtig abklären», sagt Zeller. «Wir haben schliesslich auch sicherzustellen, dass es bei uns keinen Funkensprung gibt.» Der Entscheid dürfte bereits nächste Woche fallen, dann sei eine Sitzung mit den Verantwortlichen geplant.

 

 

 

 

Thomas Renggli