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Schweiz
02.04.2024
02.04.2024 08:30 Uhr

1.April Scherze allerorten

Bild: Linth24
In «den April schicken», das haben einige Medienleuten mit ihren Lesern am gestrigen Tag versucht und auch eine Jungpartei probierte es aus.

Die Feuerwehren von Schmerikon-Uznach fusioniert mit der Feuerwehr von Tuggen. Damit wolle man unangenehme Strassensperren umgehen, schrieb Thomas Müller in seinem liebevoll gepflegten Schmerkner Newsletter «8716.ch».

Entschleunigung

Ein neues Wappen mit einem Wolf als Abbild sei geplant, schrieb die Plattform «Rheintal24», während «Aarau24» berichtete, dass es nun «Yogapausen gegen den Stress» gibt, und zwar für die städtischen Angestellten.

Das Tempo reduzieren wolle auch die Stadtpolizei Winterthur, hiess es anderen Orten. Die in die Jahre gekommenen Quartier-Polizeiautos sollen ersetzt werden durch Elektro-Roller. Maximalgeschwindigkeit: 20 Stundenkilometer.

Osterhasen und Solarpanels

«20Minuten» attackierte der Osterhasen. Eine «antispeziesistische Vereinigung» habe erreicht, dass man künftig zu Ostern keine Schokoladenhasen mehr essen darf. Ab 2025 sollen diese Süssigkeiten andere Formen – etwa von Autos – haben. Der Bundesrat habe diese Forderung erhört, schrieb das Gratisblatt.

Die «Südostschweiz» schrieb, dass ein neues Solarprojekt geplant sei. Anstatt der abgelehnten Grossprojekte im Kanton Graubünden sollen Solarpanels auf dem historischen Schloss Haldenstein montiert werden.

JUSO als 1.April Scherz

Ausserhalb der Medien traute sich nur eine Partei an den 1.April Scherz. Die Jungsozialisten – JUSO – schrieben, dass das Stimmrecht nur noch für Menschenunter 62 Jahre gelte. Ihre Rechnung: Das durchschnittliche Maximalalter betrage in der Schweiz 80 Jahre. Minus 18 Jahre ergäbe ein Stimmrechtsalter von 62 Jahre. Diese 18 Jahren seien der Maßstab, solange nicht alle Menschen ab Geburt stimmen können. 

Die JUSO-Forderung sorgte kurz für Aufregung. Denn bei dieser Partei weiss man ja nie ...

Fakten und Spekulationen

Ganz auf Scherze verzichtete nicht nur Linth24, sondern auch das Partnerportal «ZueriUnterland24». Dort gab es dafür eine Erklärung, was es mit dem 1.April auf sich hat, aber auch der Artikel ist eine Mischung von Fakten und Spekulation:

«Viele führen den Brauch auf das mittelalterliche Frankreich zurück, wo der 25. März der Neujahrstag war, bis der julianische Kalender 1564 reformiert und durch den gregorianischen Kalender ersetzt wurde. Davor erreichten die Neujahrsfeierlichkeiten am 1. April ihren Höhepunkt. Nachdem der 1. Januar offiziell als Neujahrstag eingeführt worden war, wurden diejenigen, die vergessen hatten, auf das neue Datum umzustellen und am 1. April weiter feierten, als Aprilnarren verspottet.

Der 1. April gilt in manchen Überlieferungen als Geburts- oder Todestag des Judas Iskariot, der Jesus von Nazaret verriet. Zudem sei der 1. April angeblich der Tag des Einzugs Luzifers in die Hölle und daher ein Unglückstag, an dem man sich besonders vorsehen müsse. Historiker bringen den Aprilscherz mit Frühlingsfesten in Verbindung wie dem mittelalterlichen Fest der Narren, bei dem christliche Rituale parodieret wurden. Dazu gehörten Spiele, Verkleidungen und Spott mit Nachbarn. Die Gelegenheit, den Adel zu imitieren, ohne dass es zu Konsequenzen kam. Andere haben darauf hingewiesen, dass das Holi-Fest in Indien, das ebenfalls im März stattfindet, der Ursprung für diesen Tag sein könnte. Das als Fest der Farben bekannte jährliche Ereignis soll die Ankunft des Frühlings und des Hindu-Gottes Krishna durch Essen, Tanzen und das Werfen von Farbpulver ehren.»

Ab heute, dem 2.April, gilt es wieder ernst.

Mario Aldrovandi, Linth24