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29.03.2024

Toggenburger Ärztestreit

Der TAEV betont, dass ohne die Berit Klinik die Notfallversorgung der Region durch die Hausärztinnen und Hausärzte nicht mehr sichergestellt werden kann.
Der TAEV betont, dass ohne die Berit Klinik die Notfallversorgung der Region durch die Hausärztinnen und Hausärzte nicht mehr sichergestellt werden kann. Bild: beritklinik.ch/screenshot
Der Toggenburger Ärzteverein wehrt sich für eine gute Gesundheitsversorgung und ist mit dem Regierungsrat Bruno Damann nicht einverstanden. Streitpunkt ist die Berit-Klinik.

Der Toggenburger Ärzteverein (TAEV) hatte mit Regierungsrat Bruno Damann eine Aussprache. Der Verein ist mit dem Restriktionen nicht einverstanden und betont, dass ohne die Berit Klinik die Notfallversorgung der Region durch die Hausärztinnen und Hausärzte nicht mehr sichergestellt werden kann.

Nachdem die Regierung bereits ihre Spitallisten öffentlich bekannt gemacht hatten und an der Restriktion der Verweildauer von 2 Nächten in der Berit Klinik festgehalten wurde, empfang Regierungsrat Bruno Damann eine Delegation von Ärztinnen und Ärzte des Toggenburger Ärztevereins zu einer Aussprache. 

Toggenburger Bedürfnisse sind nicht relevant

Leider stellte sich bei diesem Treffen heraus, dass die Bedürfnisse der niedergelassenen Ärzteschaft, der Kantonsräte und Gemeindepräsidenten und mithin der Toggenburger Bevölkerung für den Gesundheitschef keine grosse Relevanz haben. Der zuständige Regierungsrat machte klar, dass einzig die Entscheidung des Kantonsrates und der Abstimmung zu Beginn der St. Galler Spitalstrategie ausschlaggebend seien.

Abwanderung

Die kantonale Gesundheitspolitik hat mit der Schliessung des Spitals Wattwil bereits einmal die Gesundheitsversorgung im Toggenburg untergraben, denn die Schliessung hat auch zur Abwanderung von drei niedergelassenen Ärzten geführt. Angesichts des generellen Hausärztemangels finden Praxen im Toggenburg kaum eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.

Noch 27 Ärzte

Dies stellt den TAEV vor eine schwierige Situation: «Wir sind gerade noch 27 Ärztinnen und Ärzte, acht davon in einem Teilpensum, welche sich am hausärztlichen Notfalldienst beteiligen,» sagt Dr. med. Diana Abraham, Präsidentin des TAEV. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass in vier Jahren aufgrund der Altersverteilung nur noch die Hälfte der jetzigen Ärztinnen und Ärzte den hausärztlichen Notfalldienst abdecken müssen.

Ohne Berit kein Notfall

Der TAEV betont, dass ohne die Berit Klinik die Notfallversorgung der Region durch die Hausärztinnen und Hausärzte nicht mehr sichergestellt werden kann.  Für die Toggenburger Ärzteschaft ist von elementarer Bedeutung, dass der Kanton die gegenwärtige Lage anerkennt und Massnahmen ergreift, um die Situation zu verbessern – statt die Leistungserbringer zu drangsalieren und einer weiteren Verschlechterung der Gesundheitsversorgung Vorschub zu leisten.

Entscheid wird nicht akzeptiert

Der Toggenburger Ärzteverein akzeptiert den Entscheid der Regierung, die Aufenthaltsdauer in der Berit Klinik auf zwei Tage zu limitieren, nicht. Der TAEV wird sich weiterhin für eine medizinisch fundierte Lösung der Notfallversorgung im Toggenburg einsetzen.

Toggenburger Ärzteverein/Toggenburg24