Linth24: Welche sind Ihre zwei wichtigsten Anliegen als Kantonsratskandidat?
Ruedi Müller: Abbau von Reglementierungen und Schutz des Lebens von Ungeborenen.
In welcher Form möchten Sie sich in den Sessionen einbringen?
Vorstösse zur Stärkung von KMU und einer vernünftigen Energieversorgung, Gleichbehandlung und Wertschätzung von Familien, die Stütze unseres Gemeinwesens. Ich bin gegen Manipulation durch Genderideologie und unsinnige Klimahysterie.
Welche Prinzipien vertreten Sie als Kantonsratskandidat?
Recht und Ordnung, unparteiische Gerichte und keine Zensur in der Wissenschaft und Andersdenkender.
Sie erscheinen als EDU Mitglied auf der SVP Liste. Weshalb die SVP?
Seit Jahrzehnten ist Christoph Blocher mein Vorbild, er ist die ausschlaggebende Kraft für die Unabhängigkeit der Schweiz.
Stehen die Positionen der SVP nicht im Widerspruch zu denen der EDU?
Nein, wir haben in den meisten Anliegen eine grosse Übereinstimmung.
Die SVP hat den grössten Wähleranteil im Kanton St. Gallen. Wie ist Ihre Haltung zum Vorwurf, dass der Einsitz in der SVP-Liste reiner Opportunismus ist?
Die EDU (Eidgenössische demokratische Union) hat seit Jahren durch Listenverbindungen der SVP zusätzliche Stimmen eingebracht. Der Listenplatz ist eine Anerkennung dieser Zusammenarbeit.
Sie sind Gemeindeleiter einer Freikirche. Weshalb ist diese Tätigkeit nicht in Ihrem Profil aufgeführt? (Andere Kandidaten legen kirchliche/theologische Aktivitäten offen)
In Freikirchen ist mehrheitlich eine politische Tätigkeit verpönt. Politik wird als schmutzig, korrupt und weltlich angesehen. Christen sollten damit nichts zu tun haben. Als Bürger der Schweiz bin ich aber verpflichtet, wie die Bibel es sagt, mich für die Schwachen und die Bedürfnisse der Gemeinschaft einzusetzen.
Als Vertreter einer konservativen evangelikalen Haltung kandidieren Sie für den Einsitz in die Legislative einer mehrheitlich säkularen Gesellschaft? Wie erklären Sie das den Wählern.
Als Christ muss ich mich für gerechte Gesetzgebung einsetzen und auch das Wohl aller und besonders der jungen Generation im Auge behalten. Im Sinne der Nachhaltigkeit.
Wie können Sie den Wählern glaubhaft versichern, dass Sie deren Interessen vertreten und nicht religiös gefärbte Partikularinteressen?
Ich vertrete nicht meine Interessen oder die einer kirchlichen Gemeinschaft, sondern die universell gültigen, guten Anweisungen unseres Schöpfers. Dies ist die Aufgabe aller christlichen Kirchen, sie müssen der Gesellschaft die gesunden Richtlinien zeigen, um dem Zerfall und der Unordnung entgegenzuwirken.
Welche bisherigen Erfahrungen und Kompetenzen qualifizieren Sie für ein öffentliches Mandat.
Ich habe Erfahrungen in verschiedensten Führungsfunktionen. Auf Verbands-, Vereins- und Unternehmerebene, ebenso seit bald 40 Jahren auf politischer Ebene, im Moment als Präsident der EDU Kreispartei See Gaster.
Herr Müller, wir danken für das Gespräch.