Mit dem Preis zeichnet die Zürcher Regierung die weltweit bekannteste aktuelle Schweizer Künstlerin aus.
Pipilotti Rist, geboren 1962, studierte Gebrauchs-, Illustrations- und Fotografik, bevor sie von 1986 bis 1988 an der Schule für Gestaltung in Basel die Videofachklasse bei René Pulfer besuchte.
Lebensmittelpunkt Zürich
Pipilotti Rist war Mitbegründerin der Musikband und Performance-Gruppe «Les Reines Prochaines» und bis 1994 mit auf der Bühne. Bereits während ihrer Basler Studienzeit veröffentlichte sie Videos, die für Aufsehen sorgten. Rasch gelang ihr der Sprung in die weite Welt, auch wenn ihr Lebensmittelpunkt immer Zürich blieb. 1994 fand im Kunstmuseum St. Gallen ihre erste grosse Ausstellung statt, weitere folgten weltweit, ebenso Einladungen an die Biennalen von Venedig und São Paulo. 1997 wurde sie zur künstlerischen Leiterin der Schweizer Landesausstellung Expo.01 (realisiert als Expo.02) ernannt, 2002 lehrte sie auf Einladung des Künstlers Paul McCarthy an der University of California in Los Angeles. 2009 erschien ihr Spielfilm «Pepperminta».
Künstlerische Welten für verschiedene Gesellschaftsschichten
Rists Werke und Bildsprache zeichnen sich aus durch Freude an optischer, akustischer und haptischer Sinnlichkeit, schreibt der Regierungsrat. In ihren Installationen vereine sie Licht, Farbe, Sound, Movie und Action und eröffne künstlerische Welten für verschiedene Gesellschaftsschichten. Sie arbeitet meist ortsspezifisch, vielfach mit Projektionen auf Architektur und Textilien oder verwandelt ganze Ausstellungsräume in choreografierte Landschaften.
Raffiniert untersuche sie damit den vermeintlichen Wirklichkeitsgehalt des Mediums Video und die wenig hinterfragten Seh- und Denkgewohnheiten unserer Gesellschaft. Dabei gelinge es ihr, das Publikum auf spielerische Art und Weise mitzureissen und den Kunstgenuss zu einem persönlichen Erlebnis werden zu lassen.